Sie sind tatsächlich sieben Schwestern, die im hübschen Fischerdorf Paternoster aufwuchsen. Ein Örtchen an der Westküste, das sich in den letzten Jahren zu einem immer beliebteren Touristenziel mausert. Als ihr Vater nach über 20 Jahren bei der lokalen Fischfirma seinen Job verlor, wurde die Familie auf die Straße gesetzt. Geblieben ist ihnen die Vorliebe für Meeresfrüchte und die Liebe zu ihrem Heimatort. Vivian Kleynhans, die dynamischste der sieben Ladies, orientierte sich damals Richtung Landwirtschaft.

„Ich arbeitete 2005 für eine Organisation, die Farmen bewertete“, erzählt Vivian.  „Wenn es damals irgendeine Fortbildung im Weinsektor gab, dann forderte der Landwirtschaftsminister farbige Leute auf, an diesen Trainings teilzunehmen. Zu der Zeit wurde gründete der Minister den Wine Industry Trust (SAWIT), was uns ermöglichte, uns bei anderen Weinerzeugern mit Wein zu versorgen.“

Vivian beschloss mit ihren sechs Schwestern die Weinmarke Seven Sisters zu kreieren: „Wir dachten, wir könnten den Wein, den wir bezogen, mit unseren Etiketten versehen und dann auf dem lokalen Markt absetzen. Aber so lief das nicht für uns. Unser erster Zugang zum Weinmarkt war in den USA. Wir verkaufen heute in 42 Staaten in den USA unsere Seven Sisters Reihe. Wir sind jetzt Lieferanten von Walmart und wir waren 2009 der erste Wein aus Südafrika, der in der Ersten- und der Business-Klasse von American Airlines serviert wurde.“ Dabei gab jede der sieben Schwestern einem Wein ihren Namen: zum Beispiel Odelia dem süßen Weißen aus der Buketttraube, Dawn dem Roten aus Pinotage und Shiraz und Vivian dem Sauvignon Blanc.

Was die Brutus-Schwestern bei ihrem Weinabenteuer motivierte, war der Traum von einer eigenen Farm. Den begannen sie zu verwirklichen, als sie 2009 ein Stück Land an der Welmoed Road in Stellenbosch, zwischen der A44 und dem Flughafen, erwerben konnten. Dort pflanzten sie 3 Hektar Chardonnay und 2 Hektar Shiraz. Sie eröffneten eine Probierstube und das Bistro „The Village Table“. „Wir bieten Food & Wine Pairing,“ berichtet Vivian. „und kochen dafür traditionelle Gerichte und wir sind dabei ein Restaurant zu eröffnen. Das Ziel ist, dass wir in Zukunft unsern eigenen Keller auf der Farm haben.“

Noch immer sind alle sieben Schwestern dabei, auch wenn zwei von ihnen einen Job in der Nähe von Pasternoster haben. Die anderen stehen in der Küche, eine kümmert sich um den Verkostungsraum, eine andere um den Weinverkauf in Südafrika und Vivian managt das Unternehmen und ist das offizielle Gesicht von African Roots. Alle Schwestern hoffen, dass ihr Bruder John, der jüngste in der Familie, schließlich im Keller Regie führen kann. Denn dann wäre aus der armen Fischerfamilie aus Pasternoster eine erfolgreiche Winzerfamilie in Stellenbosch geworden. (A.D.)

African Roots:

www.africanrootswines.com

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