Südafrikas Alkoholwirtschaft freut sich über die Entscheidung der Landesregierung, das nationale Verbot des Alkoholverkaufs ab Montag, 17. August aufzuheben. Landespräsident Cyril Ramaphosa, verkündete am 15. August, dass die Regulierungen im Kampf gegen COVID-19 auf das „Level 2“ gehoben werden. Damit werden zahlreiche Lockerungen eingeführt, unter anderem darf unter gewissen Bedingungen wieder Alkohol verkauft werden. Der Weinsektor und die Gastronomie jubeln! Endlich darf wieder Wein ausgeschenkt werden – auch wenn nur zu eingeschränkten Zeiten. Rico Basson, Geschäftsführer des südafrikanischen Weinbauverbandes bekräftigt, dass jede Flasche die nun am Inlandsmarkt verkauft werden kann, dazu beitragen wird, die existenzbedrohende Situation der Betriebe abzuwenden.
Seit Juni war der Verkauf von Wein bzw. Alkohol in Südafrika verboten. Begründet wurde diese strikte Haltung mit der Eingrenzung von Delikten und der Inanspruchnahme von Kapazitäten in den Krankenhäusern aufgrund von Alkoholmissbrauch. Dass dieses Verbot nun aufgehoben wurden, sorgt für große Erleichterung. Die wirtschaftlichen Auswirkungen auf den gesamten Sektor wurden zu einer Bedrohung für zahlreiche Arbeitsplätze. Vertreter der führenden Alkoholverbände wissen um ihre Verantwortung und wollen alles dafür tun, um sowohl die Schutzmaßnahmen für die Mitarbeiter sowie in den Verkaufsstätten mit äußerster Sorgfalt umzusetzen. Zudem bekräftigt der Alkoholsektor, weiterhin eng mit der Regierung, vor allem mit Gesundheitsminister Zweli Mkhize, zusammenzuarbeiten, um gemeinsam die Pandemie zu bekämpfen.
Kurt Moore, Geschäftsführer der South African Liquor Brandowners Association (SALBA): „Neben der wirtschaftlichen Rettung von Unternehmen und der Sicherung von Arbeitsplätzen, engagieren wir uns vor allem für die Sicherheit der Bevölkerung. Das betrifft auch die Förderung eines vernünftigen Umgang mit Alkohol.“
Moore versichert, dass die Spirituosenindustrie mehr Ressourcen, einschließlich Finanzmittel, Personal und Zeit, zur Verfügung zu stellen wird, um die Regierung bei der Bewältigung der Belastung des öffentlichen Gesundheitssystems zu unterstützen. Zudem wird sie für die Verteilung von Schutzausrüstungen helfen, indem sie die landesweiten Vertriebs- und Einzelhandelsnetze zur Verfügung stellt.
Auch Lucky Ntimane, Vorsitzender des National Liquor Traders Council, begrüßte die Entscheidung der Regierung das nationale Alkoholverbot aufzuheben. Ntimane: „Unser Netzwerk von etwa 34 000 Tavernen im ganzen Land ist daran interessiert, wieder ins Geschäft zu kommen. Deshalb werden wir weiterhin Innovationen wie die „Click-and-Collect“-Anwendungen einführen. Damit lassen sich Warteschlangen verringern, die soziale Distanz einhalten und den Schutz der Verbraucher beim Bestellen und Abholen ihrer Einkäufe erhöhen.“
Rico Basson, Geschäftsführer des südafrikanischen Weinbauverbandes VINPRO, versicherte, dass die Weinbranche sich verpflichtet, ihre Programme zur Förderung des sozialen Bewusstseins und Maßnahmen zur Verhaltensänderung im Kampf gegen die Pandemie zu verstärken. Zu diesen Bemühungen gehöre auch eine weitreichende Kommunikationskampagne, die den Gemeinden im Kampf gegen die Ausbreitung von Covid-19 helfen soll.
Basson ist hochmotiviert auch zukünftig mit der Regierung zusammenzuarbeiten: „Wir wollen ein nationales Multi-Stakeholder-Forum für die Regierung und die Zivilgesellschaft einzurichten. Dabei sollen Problembereiche in Bezug auf Alkohol auf Grundlage von Forschungsergebnissen und glaubwürdigen aktuellen Daten identifiziert werden und Prioritäten gesetzt werden. Gemeinsam sollen Interventionen implementiert werden, wie z. B. eine Verbesserung der laufenden Programme sowie neue messbare und evidenzbasierte Initiativen.“
Patricia Pillay, Geschäftsführerin des südafrikanischen Bierverbandes BASA (Beer Association of South Africa) freut sich darauf, den Prozess des Wiederaufbaus der Wirtschaft des Landes in Gang zu setzen: „Wir haben volles Verständnis dafür, dass die Regierung versuchte, eine Balance zwischen der Rettung von Leben und dem Schutz der Lebensgrundlagen zu finden. Nun liegt es an uns, sicherzustellen, dass der Biersektor wirtschaftlich wieder auf die Beine kommt und gleichzeitig Programme zur sozialen Bewusstseinsbildung für einen verantwortungsbewussten Alkoholkonsum zu lancieren.
Die aktuellen Regelungen:
- Der lizenzierte Alkoholverkauf zum Verzehr außerhalb des Geländes ist von 09:00 bis 17:00 Uhr, montags bis donnerstags erlaubt, aber freitags, samstags, sonntags und an gesetzlichen Feiertagen verboten.
- Der lizenzierte Alkoholverkauf für den Konsum vor Ort ist von Montag bis Sonntag vorbehaltlich der Ausgangssperre (vor 22:00 Uhr) erlaubt.
- Verkostungsräume sind für Weinproben vor Ort und für den Ab-Hof-Verkauf von Wein geöffnet, allerdings nur von Montag und Donnerstag.
- Bars, Tavernen und ähnliche Einrichtungen können mit einer Beschränkung auf 50 Personen oder weniger und unter Beachtung der Ausgangssperre (vor 22:00 Uhr) wieder öffnen.
- Folgende Einrichtungen können geöffnet sein: Museen, Galerien, Bibliotheken und Archive sowie Fitnessstudios und Körperpflegedienste und Wellness-Einrichtunge
- Bis zu einer Höchstzahl von 50 Personen dürfen folgende Veranstaltungen stattfinden: Konferenzen, Tagungen, Theater, Konzerte, Live-Aufführungen, Auktionen und Hochzeiten.
- Beherbergungsbetriebe und Reiseveranstalter können wieder öffnen, wobei höchstens 50 % der verfügbaren Fläche und Abstand von 1,5 m eingehalten werden muss.
- Das Verbot von Reisen und Flugreisen zwischen den Provinzen wurde aufgehoben.