Erntebericht 2017
Südafrikas Weinjahrgang 2017 liegt mengenmäßig über der Ertragsmenge in 2016. Der heiße trockene Jahresverlauf mit kühlen nächtlichen Temperaturen während der Reifephase belohnte die Winzer mit gesunden und extraktreichen Trauben. Weinfreunde können sich auf hochwertige südafrikanische Qualitäten aus dem Weinjahrgang 2017 freuen.
Der Weinbauverband VinPro teilt mit, dass Südafrikas Weinernte in 2017 bei 1.425.283 Tonnen Trauben einbrachte. Obwohl man zunächst erwartet hatte, dass die diesjährige Erntemenge in den Weinregionen des Kaps wesentlich geringer ausfallen würde, lag 2017 die Gesamtmenge rund 1,4 Prozent über der des Vorjahres. Francois Viljoen, Manager des weinbaulichen Beratungsdienstes VinPro erläutert: „Aufgrund des zweiten, sehr trockenen Vegetationsverlaufs in Folge rechneten wir in diesem Jahr mit geringeren Ertragsmengen. Doch die kühlen Nächte während der Wachstumsperiode und das Ausbleiben von gravierenden Hitzewellen während der Erntezeit milderten die ertragsmindernden Auswirkungen der sonst eher trockenen klimatischen Bedingungen.”
In Swartland und Paarl wurden in diesem Jahr, im Vergleich zu den erheblichen Verlusten des Vorjahres, wesentlich größere Mengen eingebracht. In Robertson waren die diesjährigen Mengen auf dem Niveau der Rekordlese im Jahr 2016. In Olifants River und Breedekloof lagen die Erträge 2017 über denen des Vorjahres. Geringfügig kleiner als im letzten Jahr fielen die Erträge am Nordkap, in Stellenbosch und in Worcester aus. Deutliche Ertragseinbußen mussten die Winzer in Klein Karoo hinnehmen.
Aufgrund des insgesamt warmen Vegetationsverlaufs wurden die Wasservorräte in den Böden und Dämmen knapp. Auch wenn in einigen Regionen stärkere Niederschläge eine gewisse Erleichterung brachten, lagen sie dennoch weit unter dem jährlichen Durchschnitt. Die Winzer mussten den Wasserverbrauch deshalb strikt kontrollieren. Anderseits blieben aufgrund der trockenen Bedingungen die Weinberge gesund und brachten kleinere Traubenbeeren mit guter Farb- und Geschmackskonzentration. In Verbindung mit kühlen nächtlichen Temperaturen während der Erntezeit waren dies laut Viljoen gute Voraussetzungen für einen hochwertigen Weinjahrgang. Viljoen: „Wir sind dankbar, dass das Wetter im Herbst 2017 mitgespielt hat. Mit Blick auf den Weinjahrgang 2018, der nun quasi vor der Tür steht, hoffen wir jedoch auf Regen während der kommende Nachlese- und Winterperiode.“
Siobhan Thompson, Geschäftsführerin von Wines of South Africa, freut sich über die gute Qualitätsprognose für den neuen Weinjahrgang. Thompson: „Nach der Einschätzung zahlreicher Produzenten ist der Weinjahrgang 2017 einer der qualitativ besten seit vielen Jahren. Wir freuen uns darauf, diesen besonderen südafrikanischen Weinjahrgang auf unseren internationalen Märkten zu präsentieren.“
Ertragsmenge 2017:
Die Erntemenge 2017 wurde Ende April durch den südafrikanischen Informationsdienst SAWIS auf 1.425.283 Tonnen geschätzt und liegt damit um 1,4 Prozent über der Erntemenge im Jahr 2016. Die Weinmenge im Jahr 2017 – inklusive der Mengen Saft und Konzentrat für nichtalkoholische Zwecke, Wein für Branntwein und Destillation – wird voraussichtlich 1.106,3 Millionen Liter betragen, basierend auf einer Ausbeute von 776 Litern pro Tonne Trauben. Südafrika steht an 8. Stelle der weltgrößten Weinproduzenten, mit einem weltweiten Marktanteil von 4,1 Prozent der erzeugten Gesamtmenge.
2016/17 Vegetationsverlauf:
Die Periode nach der Lese (April und Mai) war sehr heiß und trocken, was in einigen Regionen zu einem frühen Laubfall und zu einem nur moderaten Aufbau von Reserven in den Reben führte.
Der Wintereinbruch war in den meisten Regionen spät, dafür jedoch wurde es kalt genug, um bei den Reben eine vollständige Keimruhe auszulösen. Obwohl der Niederschlag in einigen Gebieten stärker als in der Saison des Vorjahres und für die diesjährige Lese ausreichend war, blieb die gesamte Niederschlagsmenge unterdurchschnittlich. Die Damm- und Grundwasserstände gerieten unter Druck und die Winzer mussten sehr sorgfältig bewässern.
Der Frühling setzte rechtzeitig ein, und das warme Wetter im August trug zwar zu einem früheren, dafür jedoch gleichmäßigen Aufbruch der Knospen bei. Bei den spätreifenden Sorten beeinträchtigten die kühleren Temperaturen im September den gleichmäßigen Austrieb etwas. Die Monate Oktober und November waren geprägt von kühlen Nächten und warmen Tagen, was für die Blüte und die Ausbildung der Beeren vorteilhaft war. Die Erzeuger in Breedekloof und Worcester erlebten im Oktober einen strengen Frost (Black Frost), der auch Ernteausfälle zur Folge hatte. Die im Allgemeinen trockene Jahreszeit führte zu sehr gesunden Weinbergen mit begrenztem Vorkommen an Schädlingen, Krankheiten oder Fäulnis.
Die Wachstumsperiode und insbesondere der Herbst werden wegen der kühleren Nächte und wärmeren, trockeneren Tage in Erinnerung bleiben. In den meisten Regionen begann die Weinlese pünktlich, mit Ausnahme des Nordkaps, wo sich die Lese wegen häufiger Niederschläge um zwei Wochen verzögerte. Starke Regenschauer zu Beginn der Weinlese führte auch in Stellenbosch bei einigen Sorten zu Verzögerungen während der Lese.
Weinqualität:
Francois Viljoen ist positiv gestimmt: „Die Verbraucher können sich auf einen außergewöhnlichen Jahrgang 2017 freuen!“ Das trockene Klima belohne die Winzer mit gesundem Lesegut und kleinbeerigen Trauben von hoher Intensität. Der starke Abfall zwischen Tages- und Nachttemperaturen während der letzten Reifephase hat der Ausbildung der farblichen und aromatischen Ausprägung einen guten Schub gegeben, was zu bemerkenswerten Qualitätsweinen führen wird. Auch die Traubenanalysen waren vielversprechend – die meisten Regionen vermeldeten gute Zuckergehalte und gut balancierte Säurewerte.
Übersicht über die Regionen:
Breedekloof: eine etwas kleinere Lese als im Jahr 2016, bedingt durch eine der trockensten Wachstums- und Reifephasen
Klein Karoo: wesentlich geringere Mengenerträge im Jahr 2017 aufgrund der trockenen Bedingungen aber auch einer rückläufigen Ertragsrebfläche
Malmesbury/Swartland: eine deutlich ertragreichere und außergewöhnlichere Ernte im Vergleich zu der starken Ertragseinbuße im Jahr 2016
Olifants River: leicht höhere Mengenerträgen bei guter Qualität dank idealer Wetterbedingungen
Nordkap: insgesamt geringere Ertragsmenge in diesem Herbst, geprägt von Extremen und starken Unterschieden bei den einzelnen Erzeugern
Paarl: eine gute Steigerung der Produktionsmenge mit guten Qualitäten im Vergleich zu viel geringeren Ertragsmengen im Jahr 2016
Robertson: überdurchschnittliche Erträge dank trockener, heißer Saison – vergleichbar mit der Rekordernte in 2016
Stellenbosch: mengenmäßig kleinerer aber qualitativ vielversprechender Weinjahrgang bedingt durch eine herausfordernde klimatische Saison
Worcester: eine für diese Region gesunde überdurchschnittliche Ernte, die jedoch etwas geringer als im Jahr 2016 ausfiel
Die vollständigen Ernteberichte für die jeweiligen Regionen sind zu finden bei: www.vinpro.co.za
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