Gabriëlskloof Wine Estate
Bernhard Heyns erwarb 2002 die Farm „Armantuur“ in der Umgebung von Botrivier, ca. 100 km östlich von Kapstadt entfernt. In diesem weitläufigen Tal dominiert Landwirtschaft. Auch auf Armantuur wuchsen einst Raps und Weizen. Bernhard hatte schon länger nach einem geeigneten Platz gesucht, wo er seinen Traum von einem Weinbau auf quasi jungfräulichem Boden verwirklichen konnte. Er wurde fündig und benannte sein neues Zuhause um in Gabriëlskloof, nach Gabriel le Roux, dem ursprünglichen Besitzer von 1860.
Nachhaltigkeit und Umweltschutz waren zugegebenermaßen zunächst nicht Bernards Hauptfokus. Dennoch tat er etwas sehr Wichtiges für den Naturschutz: Er entfernte fremde eingeschleppte Pflanzenarten wie z. B. Eukalyptus und Pinien von der Farm und forcierte neben dem Anbau von 70 Hektar Reben das Wachstum des heimischen Fynbos.
Bis 2010 wurden seine Farm eher konventionell bewirtschaftet. Schädlinge wurden mit chemischen Mitteln bekämpft. Schnell erkannte Bernhard Heyns, dass diese Vorgehensweise weder den Weinbergen noch den umliegenden Flächen oder den Wildtieren guttat, denn letztere verschwanden. Also stellte er mit den umliegenden Farmen und dem WWF South Africa (World Wildlife fund for Nature) Überlegungen an, neben dem Weinbau auch die einzigartige Flora und Fauna des Gebiets zu schützen.
Die Verantwortlichen entschieden sich u. a. dafür, keine Herbizide zur Vernichtung des Unkrauts zu verwenden und den Pflanzenschutz auf biologische Alternativen umzustellen. Schädlinge wie die Wolllaus werden seitdem mit ihren natürlichen Feinden, den Wespen, bekämpft. Heyns und sein Team reservierten 52 Hektar für den dauerhaften Naturschutz. Auf dieser Fläche wachsen seitdem heimische Arten des Overberg-Sandstein-Fynbos und des Ruens-Schiefer-Renosterveld. Da diese Fläche unangetastet bleibt und die Flora wieder Nahrung und Verstecke bietet, kehrten Wildtiere zurück, darunter unter anderem Schlangen, Leoparden, Antilopen, Ginsterkatzen, Paviane und Stachelschweine. Auch der selten anzutreffenden und vormals vom Aussterben bedrohte Kaiserkranich, der Nationalvogel Südafrikas, siedelte sich hier wieder an.
Inzwischen sind Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein ein unverrückbarer Teil der betrieblichen Philosophie von Gabriëlskloof. Das ist zwar ein langwieriges und mitunter auch kostspieliges Vorhaben, aber Grant Baxter, der Vertriebsleiter des Weinguts ist überzeugt: „Nachhaltiger zu wirtschaften ist sinnvoll und deshalb lohnt es sich!“Bewährtes wird weitergeführt und neue Projekte und Experimente werden begonnen. Erklärtes Ziel ist, die gesamte Farm so natürlich wie möglich zu bewirtschaften und auf dem gesamten Anwesen sollen nur noch heimische Pflanzenarten wachsen. Baxter ist überzeugt: „Es fühlt sich besser an, das, was wir tun müssen, auf eine natürliche Art und Weise zu tun. Für uns ist eine riesige Freude und Ansporn, auch anderen Menschen diese Veränderung zu zeigen. Die Natur ist ein Wunderwerk!“
Gabriëlskloof will jedoch keinen Massentourismus auf der Farm, sondern empfängt lieber kleine Besuchergruppen. Bei Führungen können die Gäste die besondere regionale Biodiversität erkunden. Dazu gehört u. a. als besonders schützenswerte Art innerhalb des Cape Floral Kingdoms eine seltene Art der King-Protea, die Protea compacta. Zudem gibt es ein kleines Cottage inmitten der Natur in den Bergen zu mieten. Grant schwärmt: „Das ist der perfekte Ort, um abzuschalten und mit der Landschaft zu verschmelzen. Dieser Ort der Ursprünglichkeit, mit dem schier endlosen Ausblick auf das Tal, lässt sich mit einem Glas Wein wunderbar genießen.“
Gegründet: 2002
Champion seit: 2010
Geschützte Fläche: 52 von 120 ha
Link zum Weingut: www.gabrielskloof.co.za
Interviewpartner: Grant Baxter, Vertriebsleiter
Importeur: CapeWineBestWine