Die Helden!

Die „Conservation Champions“-Initiative des WWF Südafrika fördert nachhaltigen Weinbau in den Cape Winelands, wo 95 % des südafrikanischen Weins produziert werden. Das Programm unterstützt Weinbauern bei der Umsetzung umweltfreundlicher und regenerativer Anbaumethoden und bietet Beratung sowie Anerkennung für nachhaltige Praktiken. Die Teilnahme erfolgt freiwillig, und erfolgreiche Teilnehmer dürfen ein spezielles Logo auf ihren Weinflaschen verwenden. Diese Initiative zielt darauf ab, die Biodiversität zu schützen, Wasser- und Energieeffizienz zu verbessern und internationale Anerkennung für nachhaltigen Weinbau zu erlangen.

Mehr Informationen findest du hier.

WWF-Conservation-Champions

Herausragendes Leisten

Es gibt rund 60 südafrikanische Weingüter die den Status WWF-Conservation Champions für sich beanspruchen dürfen. Dieser Titel würdigt nicht nur ihr überdurchschnittliches Engagement für den Naturschutz, sondern steht für aktives Umweltmanagement. Diese Umweltchampions investieren freiwillig erhebliche Summen in Engagement, Leidenschaft und Arbeitskraft in den Erhalt der heimischen Flora und Fauna. Bei ihren betrieblichen Entscheidungen legen sie großen Wert auf die Gesundheit ihrer Mitarbeiter und der Menschen in den umliegenden Regionen.

Investitionen in den Naturschutz lassen sich nicht durch eine unmittelbare Rendite rechtfertigen, da die „Dienstleistungen der Natur“ in keiner Betriebsbilanz erscheinen. Dennoch sind die positiven Auswirkungen deutlich spürbar und tragen zum Erfolg der Betriebe bei. Der Wert von vitalen Böden spiegelt sich in gesunden Reben und damit in besseren Weinen wider.

Für den südafrikanischen Naturschutzsektor ist die kooperative Zusammenarbeit mit den Landbesitzern von entscheidender Bedeutung, um den Umweltschutz flächendeckend voranzutreiben und den Arbeitsaufwand auf mehrere Schultern zu verteilen. Mehr als 20.000 Hektar haben die WWF-Conservation Champions bisher unter Naturschutz gestellt. Doch auf diesen Lorbeeren ruhen sie sich nicht aus. Sie streben weiterhin danach, den Einfluss der Landwirtschaft auf das ökologische Gleichgewicht zu minimieren. Die Gemeinschaft und die Unterstützung durch den WWF South Africa helfen allen Beteiligten, sich beständig weiterzuentwickeln und ihre Umweltziele zu erreichen.

Die Conservation Champions (WWF)

Ausgewählte Portraits der inzwischen 55 WWF-Conserveration Champions

Gabriëlskloof Wine Estate

Gabriëlskloof Wine Estate

Graham Beck

Graham Beck

Backsberg

Backsberg

Hamilton Russell Vineyards

Hamilton Russell Vineyards

Neethlingshof Estate

Neethlingshof Estate

Paul Cluver Wines

Paul Cluver Wines auf dem De Rust Estate

Vergelegen Estate

Vergelegen Estate

Waterkloof Wines

Biodiversität …

… ist ein globales Gut von enormem Wert für die heutige und vor allem für zukünftige Generationen.

Mit zahlreichen Programmen und Initiativen weltweit soll durch nachhaltige Nutzung der Erhalt der biologischen Vielfalt gefördert werden.

Biologische Vielfalt

Schützen und Schätzen

Die Menschheit ist aufgerufen, die biologische Vielfalt auf der Erde zu schützen. Der Begriff „Biodiversität“ umfasst die Vielfalt der Lebensräume (Ökosysteme), die Vielfalt der Arten (Pflanzen, Tiere, Pilze und Mikroorganismen) sowie die genetische Vielfalt innerhalb dieser Arten. Sie ist das Ergebnis einer Millionen Jahre währenden Evolution und wird erheblich durch menschliche Einflüsse und die Nutzung der Landschaftsräume beeinträchtigt. Die natürliche biologische Vielfalt erfüllt zahlreiche Funktionen, von denen fast alle Bereiche unserer Gesellschaft profitieren. Der ökonomische Wert dieser biologischen Dienstleistungen wird auf mehrere Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Dazu zählen unter anderem die Aufrechterhaltung der Nährstoffkreisläufe, die Grundlage für die Erzeugung von Nahrungsmitteln, Energieträgern, Kleidung und vielem mehr. Doch der natürliche Artenreichtum auf unserem Planeten wird durch menschliches Eingreifen stark reduziert und gefährdet.

Um dem entgegenzuwirken, schlossen die Vereinten Nationen bereits 1992 ein Abkommen zur biologischen Vielfalt (Convention on Biodiversity). Dieses völkerrechtlich bindende Abkommen wurde von 196 Staaten ratifiziert.

Das Cape Floral Kingdom

Die acht Naturschutzgebiete des Cape Floral Kingdom befinden sich in den Provinzen Westkap und Ostkap in Südafrika und sind seit 2004 UNESCO-Weltnaturerbe. Sie umfassen insgesamt 553.000 Hektar. Obwohl das Kap-Florenreich nur 0,5 % der Fläche Afrikas ausmacht, beherbergt es fast ein Fünftel der afrikanischen Pflanzenarten, von denen ein Drittel endemisch ist. Die Fynbos-Vegetation zeichnet sich durch einzigartige Anpassungen an Vermehrung, Samenverbreitung und Buschfeuer aus, was sie wertvoll für die Forschung macht. Weitere Ökosysteme sind Renosterveld, Strandveld und Sukkulentenkaroo.

Königreich der Pflanzen

Einzigartig und vielfältig

Südafrikas Weine gedeihen in einem der artenreichsten Naturparadiese der Welt: dem Cape Floral Kingdom, einem Naturschutzgebiet, das seit 2004 zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört.

Das Cape Floral Kingdom ist eines von weltweit sechs Florenreichen und zählt zu den 35 internationalen Biodiversitätshotspots. Diese Hotspots sind Regionen, in denen eine große Zahl einzigartiger Pflanzen- und Tierarten vorkommt, die besonders vom Aussterben bedroht sind. Flächenmäßig ist das Cape Floral Kingdom zwar das kleinste, aber mit 10.000 verschiedenen Pflanzenarten das vielfältigste Florenreich der Welt.

Insgesamt erstreckt sich das Cape Floral Kingdom über eine Million Hektar entlang der West- und Ostküste der Südspitze des afrikanischen Kontinents. Auf nur 0,5 Prozent der Gesamtfläche Afrikas gedeihen etwa 20 Prozent der gesamten Flora des Landes. Das Western Cape und das Ostkap umfassen mit 553.000 Hektar rund die Hälfte dieses Naturparadieses.

Die außergewöhnlich artenreiche Vielfalt des Cape Floral Kingdoms ist auf die sehr unterschiedlichen klimatischen, geologischen und topografischen Bedingungen auf engem Raum zurückzuführen. Wer das Western Cape bereist hat, weiß, wie abwechslungsreich die Landschaften dort sind. Zudem gedeihen die Pflanzen auf den ältesten Böden der Welt, und es gibt heute noch Arten, die bereits seit über 60 Millionen Jahren auf der Erde existieren.

Biodiversität

Naturschutz …

144.000 Hektar Land wurden freiwillig unter Naturschutz gestellt.

Biodiversity & Wine Initiative (BWI)

Im Einklang mit der Natur

Der freiwillige Zusammenschluss von Winzern und Naturschützern förderte den intensiven Erfahrungsaustausch, auch mit Wissenschaftlern aus verschiedenen Bereichen. Die Weingüter konnten sich unterschiedlich stark engagieren: entweder als Mitglied, um die Basisanforderungen auf ihrer Farm zu erfüllen, oder durch außergewöhnliches Engagement als „Conservation Champion“ qualifizieren.

Der Schutz der heimischen Biodiversität erforderte die Einrichtung von Naturschutzflächen und die Befreiung dieser Gebiete von eingeschleppten Pflanzenarten. Bedrohte Ökosysteme wie Feuchtgebiete, Flussufer und Gebiete mit besonders gefährdeten Vegetationstypen wie speziellen Fynbosarten und Sukkulenten wurden identifiziert und unter besonderen Schutz gestellt. Proaktiver Naturschutz ist mit erheblichen finanziellen Investitionen und Arbeitsaufwand verbunden. So mussten zum Beispiel Eukalyptusbäume und Pinien aufgrund ihres hohen Wasserverbrauchs gerodet werden.

Innerhalb von zehn Jahren haben die Aktivisten auf freiwilliger Basis viel erreicht und weltweit eine Vorbildfunktion übernommen. Rund 144.000 Hektar haben die Weinbauern unter Naturschutz gestellt und damit einen beachtlichen ökologischen Ausgleich zu den 100.000 Hektar geschaffen, die sie für den Weinbau nutzen. Um ihr Engagement gegenüber Verbrauchern sichtbar zu machen, wurde ein Logo entwickelt, das den südafrikanischen Zuckervogel (Sugarbird) auf einer Proteablüte, der symbolischen Leitpflanze des Cape Floral Kingdoms, zeigt.

Die neue Championsleaque

2015 wurde die Biodiversity & Wine Initiative (BWI) vom World Wide Fund South Africa (WWF) übernommen. Die Umweltschutzorganisation kümmert sich heute vorwiegend um die WWF Conservation Champions und betreut neue Interessenten, wie zum Beispiel das Weingut Nederburg, das sich im Juni 2020 qualifizierte, sowie fünf weitere Weingüter, die 2022 hinzukamen. Die Basisrichtlinien zum Schutz der Biodiversität, die von den 140 BWI-Mitgliedern erfüllt wurden, sind als verbindliche Leitlinien in das Weinbauprogramm Integrated Production of Wine (IPW) eingeflossen. Diese Leitlinien werden seitdem bei der Bewirtschaftung von rund 90 Prozent der Weinbaufläche eingehalten. Die Einhaltung der IPW-Regeln wird vom Wine & Spirit Board kontrolliert, einer neutralen Instanz, die dem Landwirtschaftsministerium unterstellt ist.

Nachhaltige Weinerzeugung wird zum Standard

… 1998 wurde in Südafrika das Regelwerk „Integrated Production of Wine“ (IPW) als umweltfreundlicher „Best Practice Standard“ eingeführt.

… seit 2010 wird die Nachhaltigkeit der Weinerzeugung überprüft und zertifiziert

Kontrolliert, transparent und rückverfolgter von der Rebe bis zur Flasche!

Integrated Production of Wine

Umweltbewusst wirtschaften

Südafrikas Winzer haben sich vor zwei Jahrzehnten der umweltfreundlichen Bewirtschaftung ihrer Weinberge verschrieben. Mit dem Programm „Integrated Production of Wine“ (IPW) wurde ein Regelwerk geschaffen, das sich im Laufe der Jahre an die verändernden Umweltbedingungen angepasst hat. Ein schonender Umgang mit natürlichen Ressourcen wie Wasser und Energie ist dabei oberstes Gebot.

Um den Herausforderungen des Klimawandels gerecht zu werden, wird die Erfassung von Kohlendioxidemissionen in das Programm integriert. Besonderer Wert wird auf den Schutz der Biodiversität gelegt, wobei die Richtlinien der Biodiversity & Wine Initiative verpflichtend übernommen wurden. Jede Farm muss einen Umweltplan vorlegen und nachweisen, dass bei der Neuanpflanzung eines Weinbergs keine endemischen Pflanzen oder Lebewesen beeinträchtigt werden.

Transparenz – von der Rebe bis zur Flasche

Das nachhaltige IPW-Regelwerk berücksichtigt zudem den Schutz der Gesundheit der Angestellten und die betriebliche Sicherheit. Die erweiterten Vorgaben zur Förderung einer ethischen Weinerzeugung und die Verbesserung der sozialen Rahmenbedingungen werden durch den WIETA (Wine and Agricultural Industry Ethical Trade Association)-Standard abgedeckt. Die komplexen Aufgabenstellungen im sozialen Sektor sind umfassend und erfordern spezielle Kompetenzen.

Die Einhaltung der IPW-Kriterien wird vom Wine and Spirit Board kontrolliert und verwaltet, einer neutralen Instanz unter dem Landwirtschaftsministerium. Prüfer erhalten vollständige Dokumentationen aller Arbeitsschritte im Weinbau und Keller. Jährlich werden Betriebe von zwei unabhängigen Kontrolleuren unangekündigt überprüft.

Zertifizierte Betriebe dürfen das Siegel für Nachhaltigkeit „Integrity & Sustainability“ auf ihren Flaschen anbringen. Durch eine individuelle Codierung ist eine Rückverfolgung des Weins von der Rebe bis zur Flasche möglich. Die Echtheit der Angaben von Jahrgang, Herkunft und Rebsorte wird durch diese Zertifizierung garantiert, ebenso wie die sensorische und analytische Qualität des Weins. Für den internationalen Handel sind dieses Siegel und die damit verbundenen Maßnahmen zur Transparenz und Rückverfolgbarkeit wichtige vertrauensbildende Maßnahmen. Südafrikas Winzer schaffen mit ihrem nachhaltigen Handeln einen einzigartigen Mehrwert für Verbraucher, die verantwortungsbewusst konsumieren möchten.

Der Wegweiser zum besonderen Genuss!

Nachhaltigkeit erleben

Eine bewusste Wahl

Im Marketing eröffnet umfassender Naturschutz den Betrieben zahlreiche Möglichkeiten, touristisch einzigartige Angebote zu schaffen. Mit der speziell entwickelten App „WWF Champion Wine Farm Guide“ können Natur- und Weinliebhaber sich über die verschiedenen Angebote informieren, wie Wanderwege, Mountainbikerouten, Vogelbeobachtungsplätze, Leopardensichtungen und kulinarische Erlebnisse.

Weinliebhaber, die das Engagement der Farmer unterstützen möchten, sollten beim Kauf bevorzugt Weine wählen, die neben dem grünen Siegel auch das WWF-Symbol und den Zuckervogel auf der Protea tragen. Das wachsende Interesse der Konsumenten daran, wie ein Wein erzeugt wurde, woher er stammt und welche Verantwortung die Produzenten für Menschen und Natur übernehmen, motiviert die WWF-Champions zusätzlich, sich weiterhin für das Wohlergehen der Natur und der Menschheit einzusetzen.

Biodiversität: Südafrikas Natur erleben

Südafrikas Weinregionen – ein schützenswertes Naturparadies

Die Basis einer zukunftsorientierten Weinkultur!