Gastbeitrag von Max & Moritz (The Winestore) 

Die Rebsorte Chenin Blanc hat ihren Ursprung im französischen Loire-Tal, in der Unterregion Anjou. Bis heute gedeihen dort mit die besten Chenin Blanc Weine der Welt. Von dort hat sich diese Rebsorte weltweit ausgedehnt, auch in die sogenannte Neue Welt. Nach Südafrika kam Chenin Blanc, dort auch Steen genannt, vermutlich vor rund 360 Jahren. Auch in USA und vor allem in Kalifornien wird Chenin angebaut. Die Internationalität von Chenin Blanc liegt daran, dass Chenin Blanc sehr anpassungsfähig ist und sich in unterschiedlichsten Klimazonen und Bodentypen äußerst wohlfühlt.

Chenin Blanc – Charaktereigenschaften

Es ist schwer Chenin Blanc nicht zu mögen, denn die Weine sind stilistisch und geschmacklich vielseitig. Weinliebhaber finden eine große Auswahl an Herkünften und Stilrichtungen – von trocken bis  süß als Dessertwein. Auch als prickelnde Variante sprich als Cap Classique kann man südafrikanischen Chenin Blanc genießen. Seine aromatische Vielseitigkeit verdanken die Südafrikas Chenin den klimatischen Unterschieden ebenso wie den individuellen Maßnahmen, mit denen Erzeuger ihre Weinberge bewirtschaften und im Keller agieren.

Chenin Blanc – vielfältig wie kaum eine andere Rebsorte

Südafrikas Chenin Blanc-Weine aus kühleren Gebieten ähneln sensorisch eher dem Sauvignon Blanc, während Chenin Blancs aus wärmeren Zonen, stilistisch näher am Chardonnay sind. Je nach Zeitpunkt der Lese spiegelt diese Sorte unterschiedliche Aromen wider. Früh geerntete Trauben ergeben frische und säurebetonte Weine. Sie duften nach grünen Äpfeln, Birnen und sogar Passionsfrüchte. Später geerntete Trauben erinnern eher an reifes Steinobst. Zudem kann man Kräuter und Gewürze sowie florale und erdige Noten entdecken. In Südafrika wird Chenin Blanc gerne mit Semillon, Viognier und Marsanne verschnitten, um einen vollmundigeren Wein zu erzeugen, der einem geeichten Chardonnay ähnelt, aber einen leicht süßlichen Geschmack hat. Man findet in der Kapregion aber auch die typische weiße Bordeaux-Cuvée bei der Chenin Blanc und Sauvignon Blanc zu einem frischen, spritzigen und trockenen Wein vermählt werden.

Chenin Blanc – eine Explosion an Frucht.

Seine enorme aromatische Bandbreite verdankt Chenin Blanc auch der Ausbauweise im Keller. Trockene Chenin Blancs wirken eher schlank und  mineralisch. In der Nase findet man herbe Birne, Quitte, Ingwer und Kamille. Mildere Weine  duften eher nach reifer Birne, Ingwer, Jasmin, Passionsfrucht und Honigwaben. Diese Noten findet man ebenso bei Weinen, die nach der Gärung eine längere Reifung auf der Hefe vollzogen haben oder für einen geraume Zeit in Barriquefässer gelagert haben.

Eine echte Köstlichkeit sind die Dessertweine wie z. B. „Noble Late Harvest“ oder „Straw Wines“. Sie werden aus hochreifen Trauben, die z. T. auf Stroh getrocknet werden. In solchen Trauben hat sich das Aroma aufgrund der Verdunstung des Traubensaftes konzentriert. Diese Raritäten ergeben nur geringe Mengen und sie duften nach getrocknetem Kaki, gerösteten Mandeln, Mango, Ingwer und Mandarinen.

Ein Geheimtipp sind die Chenin Blanc Schaumweine. In Südafrika werden diese Cape Classique genannt, wenn sie nach dem klassischen traditionellen Flaschengärverfahren erzeugt wurden. Geschmacklich gibt es sie mit unterschiedlichen Süßegraden. Ihr Geschmack ist nicht nur von den Grundweinen sondern auch von der Länge der Reifezeit in der Flasche geprägt. In den meisten Fällen duften Chenin Blanc Sekte einem Fruchtkorb prall gefüllt mit Quitten, gelber Äpfel, Pflaumen, Ingwer und geschmeidig frisch am Gaumen.

Chenin Blanc – was esse ich dazu?

Chenin Blanc ist ein guter Begleiter zu vielen Anlässen. Aufgrund seines eleganten Frucht-Säurespiels passt er auch gut zu Speisen, die ein süß-saures Element haben, wie beispielsweise bei südostasiatischen Gerichten. Aber es darf auch herzhaft sein: Schweinekoteletts mit Äpfeln, gepaart mit einem gehaltvollen leicht milden Chenin Blanc sind ein unglaublich guter Hochgenuss.

Kraftvolle, komplexe Chenin (erkennt man meist auch an etwas schwereren Flaschen) sind super zu einem Truthahn Dinner. Überhaupt liebt Chenin Blanc die etwas helleren Fleischsorten wie Kalbfleisch, Huhn, Truthahn, Schweinekotelett, Perlhuhn und natürlich Fisch, wie Forelle, Heilbutt und Räucherlachs. Auch zu Terrine und Pasteten passen die etwas gehaltvolleren Chenin Blancs hervorragend. Die persönliche Empfehlung von „The Winestore“ sind  Chenin Blanc von Eenzaamheid  oder der Anemos Chenin Blanc von Old Road Wine Co

Chenin Blanc liebt auch Gewürze und Kräuter: Zimt, Dill, Estragon, Kurkuma, Ingwer, Bockshornklee, Fenchel, Nelke, Majoran, Piment, Rote Paprikaflocken, Koriander, Koriander, Fenchel, Macadamianuss, Erdnuss, Cashew, Sesamsamen sind Hinweise für die Köchin oder den Koch, dass ein Chenin ein guter Speisebegleiter wäre.

Zum Käse empfehlen sich weiche bis halbfeste Kuhmilchkäse, wie Dreifach-Sahne-Brie, Gruyere, Frischkäse, Joghurt und Cheddar.

Wer es lieber grün und bunt auf den Tellern mag, der kann einen Chenin Blanc zu Kürbis, Jicama, Guave, Schalotte, Schnittlauch, Wirsingkohl, Yamswurzel, Karotte, Blumenkohl, Austernpilz, Mais, rote Paprika, Apfel, Quitte, Birne genießen. Auch bei vegetarischen Gerichten gilt das einfache Prinzip: Je gehaltvoller die Speise z. B. aufgrund der Sahnesauce, umso gehaltvoller und milder darf der Wein sein.

Gastbeitrag von Max & Moritz von The WineStore. “

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