Südafrikas Weinernte 2019 beläuft sich auf rd. 1 225 620 Tonnen. Das sind rund 1,4 Prozent weniger als im Jahr 2018. Für die Kapwinzer ist 2019 in die kleinste Weinernte seit 2005 (1 171 632 Tonnen). Bei einer Ausbeute von rund 777 Liter pro Tonne werden rund 951,8 Millionen Liter für die Erzeugung von Stillwein, Traubensaft, Konzentrat für alkoholfreie Produkte sowie Grundweine für Brandy und Destillation verfügbar sein (SAWIS, 26. April 2019). Trotz der geringen Menge haben die südafrikanischen Weinerzeuger Grund zur Freude – der neue Jahrgang belohnt ihr Engagement mit brillanten Qualitäten, geprägt von hocharomatischer Frucht und vitaler Säure.

Die Ertragsmeldungen aus den einzelnen Weinregionen fallen sehr unterschiedlich aus. So berichten die Winzer aus dem Northern Cape, Swartland, Paarl und Worcester größere Mengen als im Vorjahr. Das liegt daran, dass die Mengen dort in 2018 bereits sehr niedrig waren. Breedekloof und die Region Cape South Coast freuen sich über Mengen, die dem allgemeinen Durchschnitt entsprechen. Die stärksten Mengeneinbußen verzeichneten die Winzer in Robertson und Stellenbosch sowie die Regionen Olifants River und Klein Karoo, die von der Dürre im zweiten Jahr in Folge am stärksten betroffen waren. Nach Angaben von Vinpro war Südafrikas Weinernte in 2018 mit 1 220 920 Tonnen, bereits 15 Prozent kleiner als im Jahr 2017.

Hochwertige Qualitätsweine dank kleinbeeriger Trauben

Dennoch kann der Weinhandel bzw. Weinfreund sich auf den Weinjahrgang 2019 freuen, denn es sind hochwertige Qualitäten zu erwarten. Die Trauben blieben wetterbedingt kleinbeerig und gesund, mit einer hohen Konzentration an Aromen und einer vitalen Säure. Die ersten Kostproben des 2019er-Jahrgangs beeindrucken mit Finesse, Struktur und Eleganz.
Francois Viljoen, leitender Weinbauberater von Vinpro, Südafrikas Weinbauverband, erklärt die rückläufige Weinmenge mit der Abnahme der Gesamtrebfläche, der mehrjährigen Dürreperiode sowie der Wetterkapriolen in 2018. Für das zukünftige Angebot von Qualitätsweinen gibt sich Viljoen optimistisch: „Immer mehr unserer Weinberge sind virusfrei. Damit steigt die Anzahl an gesunden Reben, die ihre Trauben optimal mit Nährstoffen versorgen können.“