Bis jetzt sind sie noch ein Geheimtipp – die Qualitätssekte aus der Kapregion. Doch mehr und mehr Kenner schätzen sie, wodurch sie als hervorragende Alternative zu den französischen Berühmtheiten die Schaumweinwelt erobern.
Den ersten Cap Classique Südafrikas produzierte das Weingut Simonsig 1971. Schaumwein, der nach der Méthode Cap Classique (kurz MCC) traditionell in der Flasche hergestellt werden, erhielten ihren Namen im Jahr 1992 von der Cap Classique Producers´ Association und sind ein Synonym für die Méthode Champenoise. Die Association vertritt mit aktuell 103 Mitgliedern 44 Prozent der Schaumweinproduzenten und 185 Marken in Südafrika. Sie gibt Empfehlungen für die weinbauliche Praxis und die Verwendung von Rebsorten für dem MCC. Diese sind aber nicht vorgeschrieben.
Vorgaben für die Vinifikation gibt seit 1990 die südafrikanische Regierung. Dazu gehört, dass die Grundweine in Stahltanks oder Holzfässern gelagert werden, sie mindestens neun Monate auf der Flasche gären, die Flaschen Minimum drei Bar Druck haben, und die MCCs in den selben Flaschen verkauft werden, in denen sie vergoren wurden.
Zur Herstellung der MCCs werden die Rebsorten Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Meunier empfohlen. Doch auch Pinotage und Chenin Blanc werden für Blends verwendet. Variationen mit Sauvignon Blanc, Cabernet Franc und Shiraz kommen mehr und mehr auf.
Diese Sortenvielfalt und die Herkunft der Qualitätssekte aus 28 Wards der Kapregion riecht, sieht und schmeckt man. Geschmacklich spiegeln die MCCs jeweils die Typizität der Grundweine wider – robust und mineralisch wie der Chardonnay oder fruchtig und feingliedrig wie der Pinot Noir.
Stetig wächst auch das Premiumangebot, hierzu möchte die Cape Classique Association eine eigene Kategorie einführen. Mit der Bezeichnung Cap Classique Prestige soll die gehobene Qualität, die u. A. aus einer längeren Reifezeit auf der Hefe resultiert, kenntlich gemacht werden.
Denn sicher ist, dass die MCCs beim Publikum immer beliebter werden und ihre Bekanntheit zunehmen wird. Pieter Ferreira, erfahrener Kellermeister bei Graham Beck und Charmain der Cap Classique Producers´Association: „Das Volumen der MCCs verdoppelt sich alle fünf Jahre und macht MCC zu einer der aufstrebenden Segmente der südafrikanischen Weinwirtschaft.“