Lebensart „Braai“
Südafrikaner haben eine sehr lange Tradition, über dem offenen Feuer zu kochen. Sie nennen es „Braai“ und wissen, dass es mehr ist als nur die Zubereitung einer Mahlzeit. Es ist ein geselliger Anlass, es ist ein Zusammentreffen von Freunden, es ist ein Austausch von Erlebnissen. Und man bringt neben Wein, Fleisch, Beilagen vor allem Zeit mit, wenn man zu einem Braai eingeladen wird.
So unterschiedlich die kulinarischen Einflüsse in Südafrika auch sind – ein Braai, vereint sie alle. Ob Fleisch, Fisch, Curries, Sosaties oder indisch geprägte Gewürzmischungen – beim Braai einen sich alle Kulturen. Kein Wunder, dass der Nationalfeiertag auch zum Braaiday erklärt wurde und ausgiebig gefeiert wird.
Wenn der Chef Feuer macht…

Die Südafrikaner sind erfinderisch und sie grillen überall, jederzeit und bei jedem Wetter. Es braucht auch keinen großen Anlass und kein technisch ausgefeiltes Equipment. Jede Familie hat zu Hause ihre offene Feuerstelle. Und beim Wochenausflug wird immer ein handlicher Grillrost, Holz und eine gut gefüllte Kühltasche ins Auto gepackt.
Natürlich hat jeder „Braaimaster“ seine Tricks und seine Vorlieben. Besonders beim Holz: Die einen schwören auf „Wingertstompies“ (alte Weinreben), andere machen ihr Feuer bevorzugt aus „Kameeldoring“ (Kameldorn) oder „Rooikrans“ (Akazienart). Es gibt viele Arten der Zubereitung und die überlieferten traditionellen Familienrezepte werden zelebriert. Die Hauptzutat bei einem Braai ist Fleisch – von zarten Koteletts, Filets und saftigen Steaks bis zu großen Rollbraten und Lamm am Spieß. Raffinierte Marinaden und indische Gewürzmischungen aus der kapmalaiischen Kultur verstärken den intensiven geschmacklichen Charakter.
Und was trinken wir dazu?

Ein Braai ist eine gesellige Angelegenheit. Es kommen oft viele Menschen zusammen und es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Speisen. Die geschmackliche Intensität ist oft von süßlichen Noten und einer feinen Schärfe geprägt. Hierzu passen hochwertigere Chardonnays und Chenin Blanc Weine, mit weichem Schmelz aber dennoch fruchtbetont und elegant. Schließlich soll der Wein anregen und nicht ermüden.
Die Fleisch- oder der Fischgerichte, zubereitet beim Braai haben immer feurig herzhafte Noten. Deshalb eignen sich Rotweine mit kräftiger Struktur und spürbaren Gerbstoffen sehr gut. Pinotage, Shiraz oder gehaltvolle Cuvées sind eine starke Ergänzung zu Gamsbock, Straußenfilet, Lammkeulen, gegrilltem Kalahari-Lamm, Wildfilet aber auch Thunfisch und zur Boerewors.
Die besten Rezepte aus „Cape Wine Braai Masters“

Grillen wie Südafrikas Kellermeister: In Cape Wine Braai Masters sind die populärsten Rezepte der naturverbundenen südafrikanischen Weinmacher zusammengestellt und auf das Grillen ausgerichtet.
Untertitel: Grillen wie Südafrikas Weinmacher
Baden-Baden, 2010
ISBN 9783941602571 / ISBN 978-3-941602-57-1
Broschur, 21×29 cm, 155 Seiten, durchgehend Farbfotos
BOGOBE & CHAKALAKA

Wenn Südafrika ein Nationalgericht hätte, dann wäre es wohl Chakalaka. Das aus den Townships stammende würzige Gemüse wird dort meist zu „Mealie Pap“, einem steifen, weißen Maisbrei serviert.
APFELSTREUSEL

Die Kekse fein zermahlen und mit der geschmolzenen Butter gut verrühren. Nach Bedarf mehr Butter dazugeben. Einen Gusseisentopf mit geschmolzener Butter einpinseln.
GERÄUCHERTER SPRINGBOKSALAT MIT ROOIBOS

Hier trifft Braai auf Rooibos-Tee. Der südafrikanische Nationalgetränk, findet dank seiner milden Aromen oftmals Verwendung in der Küche.
LAMMKEULEN POTJIE

Carel Nel, der zusammen mit seinen Töchtern Margaux im Keller und Rozanne in der Vermarktung das Weingut führt, liebt es, am Wochenende ein Potjie (Eintopf) für seine Familie und Freunde zuzubereiten.
STRAUSSENFILET MIT BOBOTIE-GEWÜRZ

Die Gewürze ohne Öl in einer Pfanne rösten, bis sich die Aromen freisetzen. Dann die Gewürze mit den übrigen Zutaten in einen Mixer geben und alles zu einer dicken Paste mixen.
SOSATIES

Die östlichen Einflüsse sind in der Küche des Kaps immer noch zu finden. Der Begriff “Sosatie” wurde abgeleitet von Satay, einem ähnlichen indonesischen gericht.