Südafrikas Weinwirtschaft schafft Exportplus – trotz Einschränkungen durch Corana

Südafrikas Weinexporteure haben trotz drastischer Covid-Maßnahmen eine positive Exportentwicklung geschafft. Das insgesamt exportierte Volumen an Kapweinen ist auf rund 3,67 Millionen Hektoliter geklettert. Wertmäßig wurde eine Steigerung von 27 Prozent erzielt (SAWIS, Juli 2020 – Juni 2021, vs. Vorjahreszeitraum).

Deutschland festigt mit einer Menge von 71,6 Millionen Litern die Position als zweitstärkster Exportmarkt für die Südafrikaner hinter England, mit rund 90 Millionen Liter.  Insgesamt wurden im Vergleichszeitraum rund 20 Prozent mehr Kapwein nach Deutschland exportiert. Das stärkste Wachstum wurde im Fassweinbereich mit einem Plus von 27 Prozent erzielt und dabei die Marke von rund 60 Millionen Liter geknackt. Bei den Flaschenweinen ist die importierte Menge um 9% auf knapp 12 Millionen gesunken. Erfreulich ist dabei jedoch der Wertzuwachs von rund 11%. Damit bestätigt sich die persönliche Einschätzung der Marktteilnehmer, die vor allem Einbußen im unteren bis mittleren Preissegment zu verbuchen hatten. Während etablierte Südafrikahändler von einer erhöhten Nachfrage im höhenwertigen Segment berichten. Den Trend nach Premiumweinen vom Kap bestätigen die SAWIS-Daten: Bei den nach Deutschland exportierten Flaschenweinen konnte ein um 22% höherer Erlös (Rand pro Liter) erzielt werden.

Damit erfüllt sich das Ziel der Südafrikaner höhere Preise für ihre Weine zu erzielen. Dies ist jedoch im Faßweinsegment nur schwer möglich. Dieses Marktsegment ist extrem von dem globalem Angebot und Nachfrage geprägt und weniger von Herkunft und Qualität, die überall auf der Welt immer austauschbarer wird. Einer der großen Vorzüge südafrikanischer Weine jedoch ist, die bewährt hohe und verlässliche Qualität in großen Mengen, das transparente Qualitätsmanagement und die Kontrollverfahren, inklusive der Rückverfolgbarkeit der Herstellung der Weine bis zum Winzer. Die südafrikanischen Kontrollinstitutionen gelten als verlässliche Partner. Beispielsweise haben sie es ermöglicht, dass die geforderten Exportdokumente im Original ausgestellt werden konnten, obwohl die südafrikanische Regierung eine Homeofficepflicht für alle Mitarbeiter angeordnet hat. Bedauerlicherweise wurden während der Corona-Pandemie vonseiten der EU und damit von deutschen Behörden trotz aller Sicherheitsvorkehrungen die digitalen Begleitformulare (VR1) nicht anerkannt.

Datenquelle: SAWIS, July 2020 – June 2021, vs. Vorjahreszeitraum