Faire Weinerzeugung in Südafrika: Soziale Rahmenbedingungen gemäß WIETA-Standard
Förderung der sozialen Rahmenbedingungen – faire Weinerzeugung gemäß WIETA-Standard
Die Verbesserung der sozialen Rahmenbedingungen für die Arbeiter in der Weinerzeugung ist im südafrikanischen Weinsektor von großer Bedeutung. Rund 56 Prozent der 300.000 Arbeiter in diesem Bereich sind ungelernte Arbeitskräfte und benötigen daher besonderen Schutz und Unterstützung.
Im Jahr 2012 wurde in einem intensiven Multi-Stakeholder-Dialog, der verschiedene Perspektiven der Weinbranche einbezog, ein umfassender Kriterienkatalog verabschiedet, der eine sozial und ethisch korrekte Weinerzeugung sicherstellt. Dieser Sozialstandard umfasst Themen wie das Verbot von Kinderarbeit und Zwangsarbeit, Arbeitsschutz und betriebliche Sicherheit, das Recht auf Gewerkschaftsbeitritt, Schutz vor Diskriminierung, Arbeitsverträge, Arbeitszeiten und eine Mindestlohnregelung.
Verantwortlich für die Förderung dieser sozialen Rahmenbedingungen ist die 2002 gegründete „Wine and Agricultural Industry Ethical Trade Association“ (WIETA). Seit 2012 arbeitet diese NGO intensiv daran, die Interessen der verschiedenen Parteien zu einem zukunftsorientierten Konsens zusammenzuführen. Vor der finalen Zertifizierung der Farmen erfolgen Schulungen, Beratungen und praktische Unterstützung für Farmer und Arbeiter. Das gemeinsame Ziel aller Beteiligten ist es, die Arbeitsbedingungen nachhaltig zu verbessern und zu fördern.
Um das Siegel zu erhalten, müssen die Erzeuger für jeden Wein einen gesonderten Antrag stellen. Dies stellt sicher, dass auch Lieferanten in den Zertifizierungsprozess einbezogen werden, wenn Trauben zugekauft werden. Durch die Etablierung von WIETA hat die Weinwirtschaft eine vorbildliche Struktur geschaffen, die auch die Bedürfnisse der zahlreichen Bauern berücksichtigt, die ihre Trauben an große Kellereien wie Distell, DGB oder KWV liefern. Es ist selbstverständlich, dass diese namhaften Markenerzeuger die WIETA-Kriterien unterstützen. Im Jahr 2014 zählte WIETA 911 Produzenten als Mitglieder, im Vorjahr waren es nur 450 Betriebe.