Drei intensive Messetage auf der ProWein, der größten Fachmesse für Weine und Spirituosen, sind vorbei. Die südafrikanischen Winzer präsentierten vom 10.-12. März 2024 in Düsseldorf einem internationalen Fachpublikum ihre neuen Weine vor. Unter den leuchtenden Bannern von Wines of South Africa (WoSA) stellten rund 80 Betriebe erneut ihr enormes Qualitätsstreben und ihren Unternehmergeist unter Beweis. Das hohe Engagement für mehr Nachhaltigkeit in allen Bereichen der Weinproduktion spiegelte sich in der farbenfrohen Präsenz der Aussteller, der Teilnahme von Fairtrade Africa und der Förderung des Nachhaltigkeitslabels „Integrity & Sustainablity“ wider. Die Themenverkostung mit regionalen Leitrebsorten erwies sich auch in diesem Jahr als Publikumsmagnet. Die enorme Resilienz der Südafrikaner, das anhaltend gute Preis-Leistungs-Verhältnis in allen Weinkategorien und die hohe Dynamik wurden von zahlreichen internationalen Fachbesuchern gelobt.
Zu ihrem 30-jährigen Jubiläum verzeichnete die ProWein rund 47.000 registrierte Fachbesucherinnen und Fachbesucher aus 135 Ländern und 5.400 Aussteller aus 65 Ländern. Für die Weinexporteure Südafrikas ist die Fachmesse in Düsseldorf eine wichtige Plattform, um Geschäftskontakte mit internationalen Einkäufern zu forcieren. Petra Mayer, Wines of South Africa: „Das globale Angebot auf der ProWein steigert die Attraktivität der Messe und für die Ausstellenden insgesamt. Insbesondere da die Weinmärkte derzeit zu stagnieren scheinen, bedarf es gemeinsamer Anstrengungen, um die Zukunft des Weinkonsums zu sichern, Impulse zu geben und den Handel zu inspirieren.“ Insgesamt, so Mayer, sei die Bilanz zur diesjährigen Messebeteiligung am Südafrika-Stand positiv. „Unser Messestand war während der gesamten Laufzeit gut besucht. Die positive Stimmung wurde von vielen Fachbesuchern kommentiert. Entgegen der Meinung des Handels, vor allem in Deutschland, dass das Interesse an Weinen aus der Neuen Welt nachlassen würde, bewies die hohe Besucherfrequenz, dass südafrikanische Weine nach wie vor im Fokus vieler Abnehmerländer stehen.“
Die hohe Attraktivität des Angebots im Premiumsegment spiegelte sich in den Themen der Themenverkostung wider. Erstmals rückten die Südafrikaner Regionen und Leitrebsorten in den Mittelpunkt. Die Möglichkeit, sich ungestört einen Überblick über Trends und Qualitäten zu verschaffen, zu denen auch Cap Classique und Weine von alten Reben (Old Vines) zählten, wurde von den Fachbesuchern aus aller Welt sehr geschätzt. Mayer: „Cap Classique zählt zu den attraktivsten Neueinführungen der letzten Jahre. Die hochwertigen Winzersekte sind eine willkommene Alternative zu Champagner, sowohl wegen des attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnisses als auch wegen der hohen Qualität“. Letztere, so Mayer weiter, sei bedingt durch eine frühe Lese, eine Mindestreife von 12 Monaten auf der Flasche bzw. eine Reifung weit über die vorgeschriebene Lagerzeit hinaus“.
Dauerbrenner Nachhaltigkeit
Für die Südafrikaner ist das Thema Nachhaltigkeit eine etablierte Basis – sowohl im ökologischen als auch im sozialen Bereich. Seit bereits 1998 der erste Nachhaltigkeitsstandard für Wein eingeführt wurde, arbeiten die Winzer am Kap fast flächendeckend nach den bewährten Anbauregeln. Im Laufe der Jahre wurden die Richtlinien um den Schutz der Biodiversität, den ressourcenschonenden Umgang mit Wasser, Energie sowie eine optimierte Abfallwirtschaft erweitert. Auch die stetige Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen in der Weinwirtschaft ist ein zentrales Anliegen des gesamten Sektors, und insbesondere von Fairtrade. Gemeinsam mit ihren Winzern zeigten die Organisation eine starke Präsenz am WoSA-Messestand. Paul Colditz, Fairtrade Africa, resümiert: „Es hat sich gezeigt, dass wir den Handel noch stärker über die Geschichten hinter dem Logo informieren müssen. Denn Fairtrade ist nicht nur eine Zertifizierung, sondern ein echtes Empowerment-Programm, das in vielen Leben einen echten Unterschied bewirkt. Konsumentinnen und Konsumenten leisten mit dem Kauf und Genuss von Fairtrade-Weinen einen unschätzbaren Beitrag, der ihnen wahrscheinlich gar nicht bewusst ist.“
Ausblick 2025
Die positive Resonanz auf den diesjährigen Auftritt bestärkt die Verantwortlichen der Exportorganisation Wines of South Africa, sich auch im kommenden Jahr vom 16. bis 18. März mit einem Gemeinschaftsstand auf der ProWein zu engagieren. Petra Mayer, die den Auftritt in Düsseldorf maßgeblich betreut: „Es wird sicherlich einige Weinexporteure geben, die auch die Wine Paris als Plattform für ihre Angebote nutzen werden. Zumal die Infrastruktur dort einige Vorteile bietet. Es ist jedoch noch zu früh, um über die Präsenz im nächsten Jahr zu spekulieren. Zumal die Südafrikaner vom 10.-12. September 2025 ihre eigene Cape Wine in Kapstadt planen.“ Die Hotelkosten, die Nebenkosten der Messe, eine moderate Preiserhöhung bei den Dienstleistern sowie die Verkehrssituation rund um die Messe erhöhen den wirtschaftlichen Druck auf die Akteure. Mayer weiter: „Diese Entscheidung wird vor allem von der Entwicklung der Kosten beeinflusst. Optimismus ist das eine, die Optimierung von Infrastruktur und Dienstleistungen ist für uns als Exportorganisation und vor allem für die Messe Düsseldorf eine der wesentlichen Kernaufgaben.“