Fröhliches Toben, Kindergeschrei, herrlicher Sing-Sang – in der kleinen Vorschule auf dem Weingut von Hamilton Russell herrscht im Klassenzimmer ein quirliges Treiben. Wer hier zur Schule gehen darf, der ist auf einem guten Weg in eine chancenreiche Zukunft. Geleitet wird die Schule von den vier Lehrerinnen Elzinda, Mendine, Ashlin, Emmie und der Köchin Zelda. Diese couragierten Ladies stammen aus der örtlichen Gemeinde. Ihre Aufgabe macht ihnen offensichtlich Spaß. Elzinda lacht: „Hier entstehen Freundschaften fürs Leben – sowohl unter den Kindern als auch unter uns Erwachsenen.“

1996 baute der renommierte Winzer Anthony Hamilton Russell dieses niedliche Gebäude als eine kleine Tagesstätte für die Kinder seiner Farmarbeiter. 2013 entschlossen sich die Lehrer diese reine Betreuungsstätte in ein „Early Childhood Development Centre“ weiterzuentwickeln. Die Kinder sollten hier nicht nur betreut werden, während ihre Eltern arbeiten, sondern auch ausgebildet werden. Elzinda: „Kleinkinder die frühzeitig gefördert werden, integrieren sich als Jugendliche und Erwachsene viel leichter in soziale Gemeinschaften.“ Die Jahre, so Elzinda weiter, die unsere Kinder hier verbringen, um Miteinander zu reden, lachen, malen, rechnen und zu spielen haben einen Einfluss, der weit in deren Zukunft hineinwirkt.“

Die Anzahl der Schüler stieg rasch von 20 auf 48. Es wurden vermehrt auch Kinder von anderen Gemeinden aufgenommen. Die Verantwortlichen sind sich einig, weitere Kinder aufzunehmen, wenn Interesse besteht. Und davon ist auszugehen –  deshalb wurde die Schule kürzlich um vier Klassenzimmer, drei Badezimmer, ein Büro und eine professionelle Wirtschaftsküche erweitert. Dank dieser Erweiterung bekommen die Kinder nun täglich auch ein frisch zubereitetes vitaminreiches Frühstück und Mittagessen. Zelda ist die Heldin der Kinder. Sie versorgt sie mit herzhaften Fleischportionen und mit frischem Gemüse. Das Ernährungsprogramm wird von der „Division of Human Nutrition“ der Stellenbosch Universität betreut. Zelda lacht: „Manchmal dauert es nur wenige Minuten, bis sie zurückkommen um sich Nachschlag zu holen. Es scheint ihnen also zu schmecken!“

Am späteren Nachmittag ist Computerstunde dran. Es herrscht Stille hinter den Leapfrog Computern. Die Kinder sind vollständig in die digitalen Welten eingetaucht. Alle Kinder bekommen hier frühzeitig eine fundierte Computerausbildung. Schulleiterin Elzinda ist es wichtig, dass alle ihre Kinder sicher mit dem Rechner umgehen können bis sie auf die weiterführende Schule kommen.

Den nächsten Traum, der auf der Hemel-en-Aarde Valley Pre-School verwirklicht werden soll, ist den Schulbetrieb noch umweltfreundlicher und auf Selbstversorgung auszurichten. Mit finanzieller Unterstützung aus der Gemeinde soll eine Stelle für einen Arbeitslosen geschaffen werden. Seine Aufgabe wird es sein, auf dem Schulgelände einen Gemüsegarten anzulegen und einen Hühnerstall zu bauen. Elzinda: „Die Kinder sollen lernen Gemüse anzubauen und Ernährung lernen.“ Die Ideen und Visionen gehen dem inspirierten Team nicht aus. Auch an Umsetzungskraft mangelt es nicht. Es besteht also kein Zweifel daran, dass hier eine couragierte und selbstbewusste junge Generation heranwächst, die mit ihren Fähigkeiten ein neues Südafrika mitestalten wird.

Text: Petra Mayer

Inspiriert von: WOSA #socialstories

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Hintergrund (#socialstories): Diese Geschichten werden im Hinblick auf den #Mandela-Tag am 18. Juli von den südafrikanischen Weingütern und dem Exportverband Wines of South Africa mit der Öffentlichkeit geteilt. Im Gedenken an Mandela soll der soziale Einsatz für den Wandel Südafrikas in eine friedvolle Demokratie gefördert und gewürdigt werden