Die südafrikanische Weinwirtschaft hat soeben die Zusage vonseiten der Regierung erhalten, die es ihnen ermöglich auch während des landesweiten Lockdowns ihre Weine ab sofort wieder zu exportieren.
Am Dienstagnachmittag, dem 7. April 2020, hat Südafrikas Verkehrsminister kurzfristig neue Richtlinien erlassen, die den Südafrikanern den Export von Wein und anderen Frischprodukten ausdrücklich erlauben. Zu beachten ist dabei, dass bis dato lediglich Weine zum Hafen gebracht bzw. verschifft werden dürfen, die bereits abgefüllt bzw. als lose Ware für den Export vorbereitet sind. Die Abfüllanlagen bleiben während des landesweiten Lockdowns, der mindestens bis zum 17. April andauert, weiterhin außer Betrieb.
Der Verkehrsminister hat Folgendes ausdrücklich erlaubt: „Während der Sperrzeit ist der Transport von Weinen und anderen Frischeprodukten in den Seehäfen und internationalen Flughäfen, die als Einreisehafen für die Ausfuhr bestimmt sind, erlaubt“.
Das südafrikanische Expertengremium, welches diese Neuregelungen mit der Regierung verhandelte, evaluiert derzeit unter Hochdruck alle rechtlichen Einzelheiten der neuen Regierungsgazette, um alle relevanten operativen Möglichkeiten rechtsgültig und zeitnah für die Winzer zu kommunizieren.
Die südafrikanische Weinwirtschaft ist der Regierung und allen Beteiligten, vor allem den zahlreichen internationalen Importeuren und Händlern, die die Einreichung der Petition zur Aufhebung des Exportverbotes, unterstützen, aufrichtig dankbar. Südafrika exportiert mit rund 315 Millionen Litern jährlich, rund 50 Prozent der gesamten Weinproduktion. Mit einem länger andauernden Einbruch des Exportgeschäftes hätte der Weinsektor weltweit zahlreiche Kontrakte und Listungen eingebüßt. Zudem wären die in den vergangenen 25 Jahren aufgebaute Reputation und Geschäftsbeziehungen massiv beschädigt worden. Bereits jetzt leidet der Weinsektor unter dem lokalen und nationalen Verbot während des Lockdowns ihre Weine zu vermarkten. Der massive Rückgang der Erlöse ist eine erhebliche Bedrohung für die rund 300.000 Beschäftigen im Western Cape. Auch im Exportbereich wären zahlreiche Existenzen von auf südafrikanische Weine spezialisierten Händlern in den wichtigsten Exportmärkten, wie im UK und in Deutschland, wo derzeit die Nachfrage nach Wein drastisch steigt, wirtschaftlich stark betroffen gewesen.
Bleibt nun zu hoffen, dass die Kellereien bald wieder ihren regulären Betrieb aufnehmen, die Menschen wieder ein Einkommen generieren können und der Kapwein wieder uneingeschränkt seine Reise in die weite Welt antreten kann.
Oirginal: https://www.wineland.co.za/sa-wine-industry-update-sa-wine-exports-permitted/