Mit Spannung wurde am Sonntag, 24. Mai die offielle Ansprache des Landespräsidenten Ramaphosa bezüglich der zukünftigen Regelungen zur Eindämmung der COVID-Krise erwartet. Cyril Ramaphosa machte deutlich: Die Höhepunkt der Pandemie ist noch nicht erreicht. Mit rund 22.583 Infizierten bleibt die Lage bleibt trotz zahlreicher Maßnahmen weiterhin kritisch. Denn Weinbauern am Kap stockte bei seiner ernüchternden COVID-Bilanz anhand zahlreicher Zahlen sicherlich der Atem. Zudem ist ihre wirtschaftliche Lage kritisch: Seit 26. März ist der lokale Weinverkauf verboten. Der Tourismus ist eingestellt. Restaurants haben geschlossen bzw. nur Lieferservice ist – ohne Alkohol – erlaubt. Doch dann, die Erlösung: Die Lockerung von Phase 4 auf Phase 3 für alle Gebiete Südafrikas. Und – ab 1. Juni darf im heimischen Markt wieder Wein verkauft werden.
Wie für das öffentliche Leben und für Privatpersonen gilt auch für die Weinerzeuger die Einhaltung strikter Hygienebedingungen im gesamten Produktionsbetrieb. Zudem bleibt der Weinverkauf staatlich reglementiert: Weinkauf ist nur für den Konsum zuhause erlaubt. Im Handel darf nur an bestimmten Tagen Alkohol verkauft werden. E-Commerce ist möglich. Die Winzer jubeln, denn viele von ihnen haben die strenge Isolation genutzt, um ihre E-Commerce-Strategie zu optimieren und Onlineshops zu eröffnen. Über Weinclubs sind zahlreiche Vorbestellungen eingegangen; nicht zuletzt aufgrund der attraktiven Offerten, aber auch aus Solidartität zahlreicher Kunden, die ihre Winzer in dieser kritischen Zeit unterstützen wollten.
Trotz all der Freude, Südafrika hat die COVID-Krise noch nicht überstanden. Die landesweiten Richtlinien, erlauben neben zahlreichen Beschränkungen beisielsweise keine Versammlungen, Events, Reisen, Familien- und Restaurantbesuche. Friseure bleiben geschlossen. Der Verkauf von Zigaretten ist weiterhin verboten. Ob die Eltern ihre Kinder zur Schule schicken wollen, ist eine freiwillige Entscheidung. Das Transportwesen hat ebenso strikte Hygienevorschriften einzuhalten und soziale Distanz zu ermöglichen und das für rund 8 Millionen Menschen, die jetzt wieder zur Arbeit gehen dürfen.
Der Weinsektor ist mehr als gewillt, die Mitarbeiter zu schützen und alles dafür zu tun, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Sicherheit und Gesundheit geht vor. Neben der hygienischen Veranwortung versorgen die Betriebe ihre Mitarbeiter, deren Familien und die örtliche Community mit Nahrungsmitteln. Viele Restaurants haben Suppenküchen eingerichtet. Doch all das kostet Geld und die Weinbauern sind froh, dass sie über den Weinverkauf, die entsprechenden Mittel erwirtschaften können, um die betriebliche Existenz und die Arbeitsplätze zu sichern. „It’s in your hands now“ – mit einem Zitat des einstigen Landesvater Nelson Mandela, liebevoll Madiba genannt, beschloss Ramaphosa seine eindringliche Rede. Eine smart gewählte Ermahnung an seine Bevölkerung, sich an die Vorgaben zu halten, denn es liegt an ihnen, ob der nächste Schritt in Richtung Level 2 oder wieder 4 gehen wird.
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