Wer das Swartland besucht, erlebt eine Landschaft, die so wild ist wie ihre Weine: sanfte Hügel, karge Böden, Buschreben, die der Sonne trotzen – und Winzer:innen, die mit Hingabe und Mut abseits der großen Zentren arbeiten. Ende der 1990er-Jahre begann hier eine Bewegung, die heute Kultstatus hat: die Swartland-Revolution. Junge Winzer:innen entdeckten vergessene Weinberge, setzten auf natürliche Hefen, minimale Eingriffe im Keller und eine kompromisslose Fokussierung auf das Terroir. Das Ergebnis: Weine, die nicht nur schmecken, sondern Geschichten erzählen. Das Swartland steht für Authentizität, Vielfalt und Leidenschaft. Die Weine sind so eigenwillig wie die Landschaft, so herzlich wie ihre Macher:innen und so unvergesslich wie ein Sonnenuntergang über der sanften Hügellandschaft.
Terroir zum Anfassen – Eisen, Schiefer, Granit
Das Swartland ist ein Mosaik aus Böden – und jeder Typ prägt den Wein anders. Granit verleiht Frische und Eleganz, Schiefer bringt Tiefe und Würze, Eisen sorgt für Struktur und Dichte. Winzer:innen wie Chris und Andrea Mullineux machen diese Unterschiede erlebbar: Drei Syrah aus drei Bodentypen – gleiche Rebsorte, völlig unterschiedliche Charaktere. Wer diese Weine probiert, versteht, wie eng Geschmack und Herkunft hier miteinander verbunden sind.
Kleine Mengen – große Persönlichkeit
Viele Reben im Swartland sind alte Buschreben. Sie stehen niedrig, spenden sich selbst Schatten und liefern kleine Erträge – konzentrierte Trauben mit enormer Aromatiefe. Die Arbeit ist aufwendig und oft Handarbeit, die Mengen sind gering. Für Genießer:innen bedeutet das: keine Massenproduktion, sondern Unikate. Für Weinprofis: ein Schatz an Charakterweinen, die nicht überall zu finden sind. David & Nadia Sadie arbeiten ohne eigene Rebflächen, pachten alte Reben und kaufen gezielt Trauben aus den besten Lagen. Ihre Chenin Blancs sind kristallklar, ihr Elpidios komplex und elegant – Weine, die zeigen, dass Herkunft mehr zählt als Besitz.
Gegensätze, die faszinieren
Das Swartland ist eine Region der Kontraste. Callie Louw vom abgelegenen Porseleinberg erzeugt unter rauen Bedingungen einen Syrah, der Kultstatus genießt: kräftig, präzise, tief. Am anderen Ende des Spektrums produziert Rudiger Gretschel bei Krone elegante, präzise Schaumweine und betreibt hoch oben in den Citrusdal-Bergen das entlegene Swartberg Wingerde, wo würziger Grenache mit Blick auf den Atlantik entsteht. Rustikal und elegant, erdig und fein – diese Spannbreite macht das Swartland so spannend. Da ist Eben Sadie, der Visionär, der 1999 zwischen Weizenfeldern begann, Weine zu machen, die heute zu den gefragtesten des Landes gehören. Adi Badenhorst, herzlich und unkonventionell, der ein karges Stück Land in einen Ort voller Leben verwandelte – samt Pizzaofen auf der Veranda. Sein Grenache aus Südafrikas ältester Parzelle schmeckt nach Granit, Sonne und Leidenschaft.
Menschen mit Herz und Haltung
Was alle eint, ist die Leidenschaft. Diese Winzer:innen sind nahbar, bodenständig und brennen für das, was sie tun. Sie kennen jede ihrer Reben, wissen um die Herausforderungen des Klimas und verstehen Wein nicht nur als Produkt, sondern als Ausdruck ihrer Heimat. Verkostet man ihre Weine, spürt man diese Verbindung – und genau das macht sie so besonders.
CapeWine – Einblicke ins Swartland und Zugang zu den Weinikonen
Wer diese Weine, Böden und Persönlichkeiten erleben will, muss nicht über staubige Landstraßen fahren: Die CapeWine bringt das Swartland nach Kapstadt. Hier stehen die Winzer:innen selbst am Stand, schenken ein, erzählen, lachen – und lassen Sie an ihrer Welt teilhaben. Vor allem im Rahmen bei den zahlreichen Nebenevents, wie z. B. ein geselliger Abend im Swartland und die legendäre ZooCru & Swartland Party, zum Abschluss der CapeWine. Eine einmalige Gelegenheit, den Charakter des Swartland in allen Facetten zu erleben.
Fotos: Petra Mayer, Mullineux Family Wines