Südafrikas Weinbauexperten haben ihre zweite Schätzung für die voraussichtliche Weinlese 2024 vorgelegt. Die ersten Schätzungen zufolge wird die diesjährige Ernte etwas größer ausfallen als im Jahr 2023. Die größere Ernte in Verbindung mit der Qualität der Trauben wertet der Weinsektor als eine gute Nachricht zum Auftakt des neuen Jahres.

„Die Mengen die wir aktuell einbringen werden deutlich höher sein, als die Ernte 2023. Die aktuelle Mengenschätzung für 2024 zeigt auf, dass wir jedoch immer noch unter dem Fünfjahresdurchschnitt liegen“, sagt Etienne Terblanche, Leiter der Beratungsdienste bei Vinpro.

Die meisten Weinbauregionen profitierten von einem ausgezeichneten Winter mit niedrigen Temperaturen, was sich positiv auf die Winterruhe der Weinberge auswirkte. Die überdurchschnittlichen Niederschläge während des Winters füllten die Wasserdämme und Grundwasserreserven wieder auf. Der Frühling brachte Herausforderungen mit sich, mit erheblichen Frostschäden bei Chenin Blanc und Colombar in den Gebieten Worcester/Breedekloof. Übermäßige Regenfälle und Überschwemmungen, insbesondere in der Region des Olifants River, stellten eine Herausforderung dar und führten zu einem hohen Druck durch Pilzkrankheiten.

Veränderte Bedingungen zu Beginn des Sommers beeinflusste die Reaktion der Weinberge. Mäßig warme bis warme Temperaturen und ein guter Grundwasserstand förderten das Wachstum. Gleichzeitig stieg auch der Krankheitsdruck durch Falschen Mehltau, insbesondere in der Region Paarl und Wellington. Heiße und windige Bedingungen in Küstengebieten wie Stellenbosch, Kapstadt und Swartland während der Blüte und des Fruchtansatzes schränkten bereits schon zum Beginn der Vegetation die Erntemenge ein. Die spätsommerlichen Regenfälle an der Südkapküste, in Robertson und in der Kleinen Karoo waren jedoch von Vorteil. Die Produktion im Orange-River-Gebiet ist trotz örtlicher Hagelschäden während des Jahresendes konnte sich bis zum Beginn der Weinlese stabilisieren. Die spätsommerlichen Regenfälle in diesem Bewässerungsgebiet werden positiv bewertet.

„Erste Rückmeldungen deuten auf eine frühere und leichtere Ernte für frühe Sorten wie Chardonnay hin, möglicherweise beeinflusst durch die lang anhaltenden kühlen Frühjahrsbedingungen. Sorten der Zwischensaison wie Pinotage, Shiraz und Merlot versprechen eine angemessene Ernte“, sagt Terblanche. „Änderungen der kritischen Umweltbedingungen und der Wasserverfügbarkeit werden die letzte Reifephase beeinflussen. Die Reaktion der Weinberge wird genau beobachtet werden, um die nächste Schätzungsrunde im Februar zu erstellen.

 

Veröffentlicht | 24. Januar 2024 | Pressemeldungen