Die Association de la Sommellerie International (ASI) veranstaltete vom 8. bis 12. Februar in Paris, Frankreich, den Wettbewerb „Best Sommelier of the World 2023“. 68 Teilnehmer aus 65 Ländern kämpften um den Titel des besten Sommeliers der Welt. Am Ende des einwöchigen Wettbewerbs wurde der ASI Best Sommelier of the World 2023 bekannt gegeben: Raimonds Tomsons (Lettland). Auf Platz zwei und drei platzierten sich Nina Jensen (Dänemark) und Reeze Choi (China). Der südafrikanische Kandidat Jo Wessels erreichte das Halbfinale und schaffte es mit einer herausragenden Leistung auf Platz 7. Hiermit zählt Jo Wessels zu den Top 10 der besten Sommeliers der Welt.

Der ASI-Wettbewerb „Best Sommelier of the World“ findet alle drei Jahre statt. 68 Teilnehmer aus 65 Ländern wetteiferten um den Titel des weltbesten Sommeliers. Drei weitere Sommeliers qualifizierten sich durch den Gewinn eines ASI-Kontinentalwettbewerbs – die Sieger des 2021 Best Sommelier of Europe & Africa, 2022 Best Sommelier of the Americas und 2022 Best Sommelier of Asia & Oceania.

Um sich für den Wettbewerb ASI Best Sommelier of the World zu qualifizieren, der alle drei Jahre stattfindet, muss ein Kandidat von einem ASI-Mitgliedsverband nominiert werden. Normalerweise ernennen die Sommelierverbände den Gewinner ihres eigenen Best-Sommelier-Wettbewerbs. Dennoch steht es den jeweiligen Verbänden frei, ihre Botschafter auf der Grundlage persönlicher Auswahlkriterien vorzuschlagen.

Die South African Sommelier Association (SASA) veranstaltet alle zwei Jahre mit großem Erfolg den Wettbewerb „Best Sommelier of South Africa“. Um den besten Kandidaten für den ASI-Wettbewerb zu ermitteln, wurde eine Reihe von Wettbewerben mit allen bisherigen Gewinnern abgehalten. Daraus ging Jo Wessels, Best Sommelier of South Africa 2018, als Sieger hervor und dürfte somit Südafrika in Paris vertreten. Wessels verfügt über mehrjährige Berufs- und Wettbewerbserfahrung. Seit seiner Teilnahme am ASI Best Sommelier of the World 2019 zählt er zu den 25 besten Sommeliers der Welt. Beim Wettbewerb ASI Best Sommelier of Europe & Africa 2021 wurde Wessels bereits mit dem 7. Platz ausgezeichnet. Zu seinen beruflichen Stationen als Sommelier zählen renommierte deutsche Sternerestaurants wie das OPUS V in Mannheim und das Restaurant Ente in Wiesbaden. Außerdem studierte er International Wine Business an der Hochschule Geisenheim. Derzeit ist Wessels für die Wein- und Getränkekarte sowie den Service im Mary Jane Space in Heidelberg verantwortlich.

Der ASI-Wettbewerb Best Sommelier of the World ist eine mehrtägige Veranstaltung bestehend aus mehreren Prüfungsteilen, darunter schriftliche Theorie, Blindverkostung und praktische Serviceaufgaben. Den Auftakt bildet das Viertelfinale, gefolgt von einem Halbfinale und schließlich dem Finale mit den drei Besten. Um den Wettbewerb noch komplexer zu gestalten, müssen die Teilnehmenden in einer der offiziellen Sprachen der ASI antreten: Englisch, Französisch oder Spanisch. Ihr Können dürfen sie allerdings nicht in ihrer Muttersprache unter Beweis stellen. Zwischen den jeweiligen Prüfungen finden zudem zahlreiche Master Classes zur Weiterbildung der Kandidatinnen und Kandidaten statt.

Die drei Finalisten wurden am Sonntag, den 12. Februar, in der Pariser La Défense Arena vor 4.000 Weinfachleuten und – liebhabern bekannt gegeben. Zunächst wurden alle Teilnehmenden auf die Bühne gerufen und mit großem Beifall gewürdigt. Jo Wessels zählte in diesem Kreis längst zu den 17 Halbfinalisten, was unter seinen südafrikanisch-deutschen Fans bereits Begeisterung ausgelöst hatte.

Mit großer Spannung wurde nun die Ankündigung der drei Besten erwartet, die sich auf der Bühne vor den Juroren der ASI bewähren sollten. Hierzu wurden die Semifinalisten namentlich aufgerufen, die dann an ihre Plätze zurückkehren mussten. Jo Wessels wurde als Nummer 7 genannt und zählt damit zu den Top 10 der besten Sommeliers der Welt. Dass Wessels durch seine professionelle Leistung und sein achtsames Auftreten so weit gekommen ist, ist eine absolute Meisterleistung. Spencer Fondaumiere, Präsident der SASA, und Erica Taylor, Geschäftsführerin der SASA, die seine Teilnahme unterstützten, waren von Wessels hervorragender Performance begeistert.

Für das große Finale auf der Bühne qualifizierten sich Nina Jensen (Dänemark), Raimonds Tomsons (Lettland) und Reeze Choi (China). Vor den Augen des gespannten Publikums wurden ihr Fachwissen, ihre sensorischen und kommunikativen Kompetenzen, ihr Servicegeschick und ihre mentale Stärke geprüft. In einem spannenden Kampf ist die Entscheidung endlich gefallen: Raimonds Tomsons aus Lettland ist der „Best Sommelier of the World 2023“. Er folgt auf Marc Almert als „Best of Sommelier 2019“.

Südafrikas glanzvolle Performance

Jo Wessels war überwältigt und glücklich: „Es war ein großes Privileg für mich, mein Heimatland Südafrika in diesem hochkarätigen Rahmen vertreten zu dürfen. Es war eine einzigartige Gelegenheit, unser Weinland, unsere Weltklasse-Gastronomie und echte Gastfreundschaft zu repräsentieren. Ich habe es genossen, mich mit Kollegen aus der ganzen Welt auszutauschen. Wir mögen zwar Konkurrenten sein, aber mehr noch verbindet uns eine außergewöhnliche Leidenschaft für unseren Beruf und ein unbändiger Wissensdurst. Wessels fährt fort: „Die Vorbereitung auf einen so wichtigen Wettbewerb ist anspruchsvoll und zeitaufwendig. Gleichzeitig ist es auch Ansporn, sich in die Materie zu vertiefen – von Wein über Spirituosen, alkoholfreie Alternativen in Verbindung mit Speiseempfehlungen und Spitzenservice unter Zeitdruck. Es ist eine sportliche Leistung, die verlangt wird. Jeder Teilnehmer hier kann stolz darauf sein, diese Liga erreicht zu haben.“

Südafrika war in diesem illustren Rahmen insgesamt gut vertreten. Neben Jo Wessels standen am Sonntag, dem 12. Februar, in Paris auch zwei Weine aus dem Kapland im Rampenlicht: Alheit Vineyards Monument Semillon und Eben Sadie’s Columella.

Der Präsident der ASI, William Wouters, kommentierte das Niveau des aktuellen Wettbewerbs mit den Worten: „Dies war die größte Anzahl an Teilnehmenden, die jemals an einem ASI-Wettbewerb zum besten Sommelier der Welt teilgenommen hat. Darüber hinaus war die Gruppe auch eine der vielfältigsten und talentiertesten, die wir je hatten. Die Qualität der Sommellerie steigt jährlich weiter an. Der Abstand zwischen den Fähigkeiten der Sommeliers in den traditionellen Weinbauländern wie Westeuropa und dem Rest der Welt wird von Jahr zu Jahr kleiner. Es erfüllt mich mit Respekt und Stolz zu wissen, dass alle der hier Anwesenden fantastische und hochprofessionelle Botschafterinnen und Botschafter für die ASI und eine Inspiration für unsere globale Sommeliergemeinschaft sind.“

Fotos: Halbfinalist beim ASI-Wettbewerb Best Sommelier of the World 2023; Jo Wessels, südafrikanischer Kandidat; Jo Wessels – südafrikanischer Kandidat bei der praktischen Prüfung im Halbfinale; Die drei Finalisten Nina Jensen (Dänemark) (Platz 2), Raimonds Tomsons (Lettland) (Platz 1)und Reeze Choi (China) (Platz 3).

Bildnachweis: ASI/HRVPROD

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