Berlin. Beim Tag der offenen Tür im Auswärtigen Amt am 23. und 24. August stand Südafrika im Mittelpunkt. Als offizielles Partnerland – gemeinsam mit Kanada, das den G7-Vorsitz innehat – nutzte das Land seine G20-Präsidentschaft, um sich in Berlin als vielseitiges Reiseziel und enger Partner Deutschlands zu präsentieren.
Sarah Bernardy, Leiterin des Referats für Panafrikanische Fragen im Auswärtigen Amt, unterstrich die partnerschaftliche Dimension des Auftritts. Sie betonte die hohe Bedeutung bilateraler Abkommen, enger Abstimmung und kontinuierliche Kooperation zwischen Südafrika und Deutschland. Nur durch eine solche Zusammenarbeit ließen sich die Beziehungen zwischen vertiefen, Netzwerke erweitern und zukunftsfähig gestalten.
Vielfalt am Stand und auf der Bühne
Südafrika unter der Leitung der Südafrikanischen Botschaft in Berlin präsentierte Wein, Kulinarik und Kultur ebenso wie die südafrikanische Lebensfreude. Für Familien wurde ein eigenes Kinderprogramm angeboten, das die Veranstaltung zu einem Erlebnis für alle Generationen machte.
Auf der Bühne im Protokollhof sorgten Musikerinnen und Musiker, darunter die Velile & Soko Band, ein Amapiano-DJ sowie der „Cooking Tenor“ Ernest van der Nest, für ein abwechslungsreiches Kulturprogramm. Damit spannte Südafrika einen Bogen von Genuss und Gastfreundschaft bis zu zeitgenössischer Kultur. Die Südafrikanische Mezzosopranistin Summer Carne begeisterte mit kraftvoller Stimme und starker Präsenz das Publikum
Podiumsdiskussion über Tourismus und Nachhaltigkeit
Ein Höhepunkt war die Podiumsdiskussion „Reiseland Südafrika – Tourismus und Nachhaltigkeit“, moderiert von Marcel Arens (South African Tourism). Auf dem Podium diskutierten:
- Helmut Weisser (Babanango Wildreservat)
- Caspar Venter (Ventertours)
- Petra Mayer (Wines of South Africa)
- Andris Oosthuizen (Südafrikanische Botschaft in Berlin)
Die Runde spannte den Bogen von klassischen Safaris und Wildreservaten über Wein und Weinreisen bis zu Community-basierten Initiativen. Auch die Bedeutung von Familienreisen und weniger bekannten Reisezielen („Hidden Gems“) wurde hervorgehoben. Ziel war es, Südafrika als vielseitiges, lebendiges und zugleich verantwortungsvolles Reiseziel zu präsentieren
Nachhaltigkeit neu gedacht
Ein zentraler Diskussionspunkt war die Frage, wie nachhaltiges Reisen verstanden werden sollte. Einigkeit herrschte darin, dass Nachhaltigkeit mehr bedeutet als die Betrachtung der Klimabilanz. Ebenso wichtig sind soziale Aspekte: die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Förderung lokaler Geschäfte und kulturelles Verständnis.
Auch der Schutz von Naturparks wurde thematisiert – mit Betonung auf den Tierschutz. Einig waren sich alle, dass ökologischer Anspruch und wirtschaftliche Tragfähigkeit Hand in Hand gehen müssen. Besonders die südafrikanische Weinwirtschaft gilt als Beispiel: Mit Programmen wie dem IPW (Integrated Production of Wine), den WWF Conservation Championsund einer umfassenden Zertifizierung hat sie international Maßstäbe gesetzt.
Anders als in vielen anderen Ländern erhalten südafrikanische Initiativen nur wenig staatliche Förderung und sind daher in besonderem Maße auf die Unterstützung durch ausländische Investoren und Reisende angewiesen, um ihre Arbeit fortzuführen.
Fazit
Der Auftritt Südafrikas während der „Tag der offenen Tür“ im Auswärtigen Amt machte deutlich, wie eng Politik, Wirtschaft und Kultur miteinander verbunden sind. Tourismus, Wein, Musik und Kulinarik bildeten ein Gesamtbild, das die Besucherinnen und Besucher gleichermaßen informierte und begeisterte.
Die Podiumsdiskussion zeigte: Nachhaltiges Reisen bedeutet Verantwortung – gegenüber Klima und Natur ebenso wie gegenüber den Menschen vor Ort. Südafrika präsentierte sich als attraktives Fernreiseziel, und als Land, das durch Vielfalt, Authentizität und partnerschaftliches Handeln überzeugt.