Südafrikanischer Sauvignon Blanc eine Explosion an Aromen im Glas und einer der Exportschlager des Landes. Für Fachleute bleibt Sauvignon vom Kap spannend: Neue Ausbaustile, variantenreiche sensorische Profile und die Vorliebe von Weinfreunden für aromatische Rebsorten zeichnen diese Weine aus. Lange galt südafrikanischer Sauvignon Blanc als Ausdruck jugendlicher Frische: grüne Aromen, hohe Säure, klare Zitrusnoten. Dieser Stil bleibt ein Teil der Identität – doch daneben tritt heute eine neue Komplexität immer stärker ins Bewusstsein. Die Winzer experimentieren mit längerem Hefekontakt, Teilvergärung im Holz oder im Betonei. Das Ergebnis: Sauvignon Blancs mit Textur, Tiefe und Reifepotenzial. Ein aktueller Trend ist der gezielte Holzeinsatz – nicht zur Aromatisierung, sondern zur Strukturgebung. Beim FNB Sauvignon Blanc SA Top 10 Wettbewerb 2024 waren sechs der zehn prämierten Weine im Holz ausgebaut – 2021 war es nur ein einziger. Diese Entwicklung zeigt: Die Rebsorte hat das Potenzial für anspruchsvolle Weinstile, fernab der Einstiegsklasse.
Herkunft, die schmeckbar wird
Die stilistische Breite basiert auch auf geografischer Vielfalt. Küstenlagen wie Elgin oder Walker Bay liefern mineralisch-präzise Sauvignon Blancs mit kühlem Charakter. Warme Regionen wie Durbanville oder Stellenbosch bringen reifere, tropischere Profile hervor – oft verbunden mit markanter Säurestruktur. Regionale Herkunft spielt zunehmend eine Rolle in der Vermarktung und Positionierung der Weine.
Sauvignon Blanc wird heute in allen südafrikanischen Weinregionen angebaut – von der Westküste bis zur Kap-Südspitze. Insgesamt stehen 10.184 Hektar Sauvignon Blanc unter Reben. Das entspricht 11,8 % der gesamten Rebfläche und macht die Sorte zur zweitwichtigsten Weißweinrebe des Landes – direkt hinter Chenin Blanc (15.913 ha).
Für Profis in Gastronomie und Handel eröffnet die Stilvielfalt neue Möglichkeiten. Sauvignon Blanc aus Südafrika passt nicht nur zu Spargel oder Fisch. Die aromatische Spanne erlaubt Pairings mit asiatischer Küche, Ziegenkäse, sogar gegrilltem Gemüse oder Ceviche. Zudem bieten gereifte Jahrgänge oder holzgeprägte Varianten spannende Alternativen für Kunden, die Sauvignon Blanc bisher unterschätzt haben.
Historie: Über 100 Jahre Sauvignon Blanc am Kap
Sauvignon Blanc gehört nicht erst seit Kurzem zum südafrikanischen Weinbau. Erste Anpflanzungen auf dem Weingut Groot Constantia lassen sich bis in die späten 1880er-Jahre zurückverfolgen. Die erste kommerzielle Abfüllung erfolgte 1977 durch Verdun (heute Asara). Backsberg und De Wetshof zogen 1980 nach.
Die ältesten heute noch existierenden Sauvignon-Blanc-Reben stehen in den Weinbergen von Spice Route in Klein Amoskuil im Swartland – gepflanzt 1965. Auch bei Bloemendal im Durbanville-Gebiet wachsen Reben, die seit den frühen 1970er-Jahren bestehen.
Fazit: Neue Relevanz für ein vertrautes Profil
Südafrikas Sauvignon Blanc ist im Wandel – und das ist gut so. Wer heute nur den einfachen, grünfrischen Stil erwartet, unterschätzt das Potenzial dieser Rebsorte. Für Weinprofis lohnt sich ein zweiter Blick: Die neue Stilbreite, die wachsende Herkunftstiefe und die Innovationsfreude der Winzer machen südafrikanischen Sauvignon Blanc zu einer spannenden Positionierungschance auf der Karte, im Regal oder im Glas.
Mehr Infos: www.sauvignonblanc.com
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