Kapstadt, Januar 2025 – Die erste Ernteschätzung für die südafrikanische Weinlese 2025 liegt vor. Nach dem Rekordtief des Vorjahres deuten die ersten Prognosen auf eine Ernte in Höhe des Niveaus von 2023 hin. Mit 1,183 Millionen Tonnen war diese die zweitkleinste der letzten zwei Jahrzehnte. Der Weinsektor am Kap blickt jedoch optimistisch auf die Lese. Rico Basson, CEO von South Africa Wine erklärt: „Sollten die derzeitigen Bedingungen bestehen bleiben, erwarten wir eine Ernte, die sowohl in Menge als auch in Qualität überzeugt und Südafrikas Position als führende Weinwirtschaft weiter stärkt.“

Dr. Etienne Terblanche, Leiter von Vinpro Consultation Services, führt die guten qualitativen Aussichten auf moderate Wetterbedingungen und das Ausbleiben extremer Wetterereignisse zurück. „Die Vegetationsperiode profitierte von ausgeglichenen Niederschlagsmustern im Winter sowie einem gemäßigten Frühling, die zu einem gleichmäßigen Austrieb und gesunden Wachstum der Reben beitrugen“, erklärt er. Trotz der weiterhin rückläufigen nationalen Rebfläche lassen die aktuellen Bedingungen und die Widerstandsfähigkeit der Branche auf eine qualitativ hochwertige Ernte hoffen.

Positive Entwicklung trotz Herausforderungen

Nach der herausfordernden Ernte 2024 waren die folgenden Monate von warmen, trockenen und windigen Bedingungen geprägt, die eine gesunde Entwicklung der Reben förderten. Trotz lokaler Probleme, darunter Windschäden in den küstennahen Weinbergslagen und einer verzögerten Erholung durch geringe Niederschläge zu Beginn des Winters, sorgten rekordverdächtige Regenfälle im Juli für eine verbesserte Wasserspeicherung. „Die starken Winterregen haben die Wasserverfügbarkeit erhöht, allerdings auch vereinzelt Flussüberschwemmungen verursacht“, so Dr. Terblanche. „Abgesehen von den Herausforderungen durch die geringe Kälteakkumulation im Frühwinter haben die meisten Weinberge ein robustes Wachstum gezeigt.“

Vielversprechende Vegetationsperiode mit variabler Entwicklung

Die diesjährige Vegetationsperiode begann etwa zehn Tage später als im Vorjahr. Durch moderates Wetter und angepasste Bewirtschaftungsmethoden konnten Frostschäden und extreme Wetterereignisse wie 2024 vermieden werden. Erste Sorten wie Chardonnay und Pinotage entwickeln sich erfreulich, während mittlere Reifegruppen wie Chenin Blanc und Shiraz eine gewisse Variabilität in der Traubenmenge zeigen. Spätsorten wie Colombar und Cabernet Sauvignon präsentieren sich bislang vielversprechend. Dr. Terblanche: „Die Einflussfaktoren auf Traubengröße und -qualität spielen eine tragende Rolle für das Erntepotenzial. Die Erzeuger sind zuversichtlich, wissen aber, dass kontinuierliche Anpassungen erforderlich sein werden, um die bestmögliche Qualität zu erreichen.“